Temperaturunterschiede als Stimulans

Durch den Pastor unserer Kirche bin ich zum ersten Mal mit Paul Tournier in Berührung gekommen. Er zitierte ihn regelmässig in seinen Predigten. Paul Tournier (1898-1986) war als Arzt und Seelsorger Impulsgeber für frühere Generationen.

Die Lektüre Tourniers sich auf meinen Alltag ausgewirkt. Ein Beispiel: Wir haben die Temperatur unserer Wohnung während des Winters deutlich reduziert. Tournier bezeichnet die Temperaturunterschiede nicht als ärgerliche Unannehmlichkeit, sondern als Geschenk Gottes – „als Stimulans, dessen unser Körper wie unsere Seele bedürfen“.

Tournier war auch im Winter oft ohne Mantel unterwegs und sass im ungeheizten Auto. Er sagt dazu:

Wenn nun aber die Bibel weder den Körper noch die Natur verachtet, so hat das seinen Grund eben darin, dass sie ihnen einen Sinn zuerkennt, dass sie in ihrer Erschaffung und in den ihnen von Gott gegebenen Gesetzen eine liebevolle Absicht Gottes erkennt. … Bei der Verabschiedung meines Mantels handelt es sich darum, diese anregenden Temperaturunterschiede, die in Gottes Absicht liegen, und die die Zivilisation auszulöschen tendiert, im richtigen Mass zu respektieren.

Paul Tournier. Bibel und Medizin. Humata-Verlag: Bern o. J. S. 58-60.

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