Wenn nicht Gleichgültigkeit, dann Überspanntheit

Blicken wir zurück in die Geschichte der Gemeinde Gottes in vergangenen Jahrhunderten, so können wir feststellen, dass es immer wieder eine List des Teufels war, in einer Glaubenserweckung Verwirrung zu stiften: Sobald er merkt, dass er die Leute nicht mehr in Gleichgültigkeit und Untätigkeit halten kann, treibt er sie zu Überspanntheiten und Absonderlichkeiten.

Er hält sie zurück, solange er dazu imstande ist; doch gelingt ihm das nicht länger, dann treibt er sie vorwärts, indem er möglichst ihre Köpfe verwirrt. Und vor allem durch dieses Mittel hatte er in mehreren Fällen Erfolg, sodass er hoffnungs- und verheißungsvolle Anfänge zerstören konnte. Ja, es gibt ein entscheidendes Mittel, wodurch es dem Teufel allmählich gelang, die große Glaubenserweckung auf dieser Welt im Anfangsstadium des Christentums zu untergraben und der weltweiten christlichen Gemeinde in gewisser Hinsicht zu schaden, um dem großen antichristlichen Abfall den Weg zu bereiten. Dieses Meisterstück aller teuflischen Tätigkeit besteht darin, den ungeziemenden Eifer von Christen zu erregen und sie zu jenen drei extremen Extremhaltungen zu treiben, die von Schwärmerei, Aberglauben und übermäßiger Härte in Bezug auf ihre Gegner gekennzeichnet sind.

(…) Die Exzesse eines wahrhaft eifernden Menschen … können (weil Satan ihm an Raffinesse überlegen ist) das Werk mehr behindern als die Machenschaften von hundert bedeutenden, starken und offenen Gegnern.

Jonathan Edwards, zitiert in: Iain H. Murray. Jonathan Edwards. CLV: Bielefeld 2011. (310)