Die eigene Person zur Quelle des Lebens machen

Nicht, weil sie ihn erkennen, sondern auch, dass sie ihn kennenlernen, schenkt er im voraus seine Barmherzigkeit; und nicht weil sie rechtschaffenen Herzens sind, sondern auch, dass sie ein rechtschaffenes Herz bekommen, übte er an ihnen seine Gerechtigkeit, durch die er den Sünder rechtfertigt (vgl. Röm 4,5). Solches Denken verführt uns nicht zu Hochmut, einem Laster, das aufkeimt, wenn einer zu sehr auf sich vertraut und somit sich selbst für seine Person zur Quelle des Lebens macht.

Aurelius Augustinus, Der Geist und der Buchstabe, VII,11.