Damit aus Buben Männer werden (7): Etabliere eine Bücherkultur.

Der nächste Lösungsvorschlag klingt in unserem Zeitalter schon fast utopisch: Wir sollen unsere Söhne zu echtem Hirnfutter, sprich lebendigen Büchern, hinführen. Natürlich bin ich mir bewusst, dass die Konkurrenz zum Bildschirm hoch ist. Darum glaube ich, dass eine Bücher-Kultur nur über Jahre im Elternhaus etabliert werden kann. Einige Initiativen, die ich unternehme, sind: Bücher sind überall in der Wohnung verfügbar. Darunter sind solche, die sich die Kleinen immer wieder fischen, selber angucken und sich erzählen lassen wollen. Buch und Wort haben zudem einen hohen Stellenwert im ganzen Tagesablauf: Während den Mahlzeiten lese ich kurze Stücke (aus der Bibel) vor. Meine Frau beginnt den Tag oft im Kreis – mit Büchern. Abends lesen wir vor oder lassen die Älteren vorlesen. Und bei meinem Ältesten habe ich begonnen, jedes einzelne Buch zum Selberlesen sorgfältig auszuwählen. Ich habe eine Auswahl aus der eigenen Jugend behalten, die ich ihm Stück für Stück herausgebe. Wir haben über die Jahre eine Vorlesekultur etabliert, so dass er von selbst zu mir bekommt und von dem erzählt, was er gelesen hat. Es gibt so viele verschiedene Arten von Büchern: Biographien, Sachbücher, Märchen, Sagen, Fabeln, Romane, historische Romane, thematische Bildbände. Manche davon haben wir günstig in Brockenhäusern erstanden. Und für den jüngeren Leser gibt es kurze Lesehefte (ich schätze besonders die SJW-Heftchen). Wenn die Lese-Erlebnisse mit Zeichnungen und eigenen Aufsätzen verbunden werden, um besser. Eine gute Alternative sind zudem Hörbücher. Meine Jungs sitzen stundenlang davor und hören gebannt zu. Ich glaube, dass wir diese Bücherkultur mit Fernseher nicht aufrechterhalten könnten. Die Frau eines Freundes hat zudem begonnen, Sommer-Lese-Wettbewerbe mit Jungen durchzuführen. Warum nicht?