Die Rückkehr in die Familie (11): Eine Hilfe oder eine Verzögerung?

Wer als aktiver Teilnehmer in einer Grossfamilie lebt, dem fallen am Tag unzählige Situationen auf, in denen er gerne eingreifen würde. Es gibt zahllose Dinge zum Aufheben, Umhertragen, Ordnen, Vorbereiten, Verräumen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich mich nicht in solchen kleinen Situationen verausgabe. Also versuche ich meine Kräfte zu bündeln und für wichtige Momente einzusetzen. Meine Herausforderung besteht darin, Unerledigtes zu sehen – und die Hände davon zu lassen. Das mag für die einen verlockend tönen, doch für einen Ordnungsperfektionisten wie mich ist das eine harte Schule. Vielleicht, so huschte mir schon der Gedanke durch den Kopf, ist dies nützlich, um den Buben mehr Freiraum zu ermöglichen und sie vermehrt in die Pflicht zu nehmen. Natürlich gab es schon Situationen, in denen ich eingriff, aber besser die Hände davon gelassen hätte – weil ich eher eine Verzögerung als eine Hilfe war. Meistens ging es eh nur um meine eigenen Ansprüche.