E21 Live-Blog (9): Bis wir zur vollen Reife in Christus gelangen

Speaker: Thabiti Anyabwile

Text: Epheser 4,1-16

Hauptbotschaft      

Zwei Ziele sollen wir als Christen ansteuern:

  • Die Einheit der Gemeinde bewahren
  • Zur völligen Reife in Christus gelangen

Anhand des Abschnitts werden sieben Fragen gestellt, ob wir dieser Arbeitsbeschreibung nachkommen.

Zitate

  1. Es gibt Christen, die sind nie glücklich, sie seien denn unglücklich.
  2. Wir sollen keine Kosten scheuen, wenn es um die Einheit der Gemeinde geht. Jede Gott wohlgefällige Strategie soll zum Einsatz kommen, diese Einheit zu bewahren.
  3. Wir sind nicht Konsumenten, sondern Beitragende (supplier).
  4. Die Reife der Fülle des Christus kannst du nicht für dich selbst gewinnen.
  5. Gott benutzt schwierige Geschwister, um uns in unserer Heiligung voranzubringen.
  6. Ich dachte, ich sei ein geduldiger Mann, bis ich Kinder bekam. Gott benutzt unsere Kinder, um uns zu zeigen, wie wir uns ihm gegenüber verhalten.

Mitschrift

1. Die Einheit der Gemeinde bewahren

Das erste, worauf Paulus unser Augenmerk lenkt, ist der Aufruf: Wandelt würdig eurer Berufung! In Kapitel 1-3 zeigte Paulus dieses Leben aus der himmlischen Perspektive. Jetzt geht er dazu über darüber zu sprechen, wie es sich auf der Erde auswirkt.

Zuerst geht es um die richtige Herzenshaltung (4,2). Missmut passt nicht zu einem Christen. Es gibt Christen, die sind nie glücklich, sie seien denn unglücklich. Wenn wir würdig wandeln, beschweren wir uns nicht dauernd. Dann sind wir ein wandelndes Abbild Christi. Wie war Christus? Er wird beschrieben als sanftmütig in seinem Umgang mit uns. Ein geknicktes Rohr wird er nicht abknicken. Er lädt uns ein, sein Joch auf sich zu nehmen. Unser Herr ist sehr geduldig.

Diese Wesenseigenschaften führen zur Einheit der Gemeinde (4,3-6). Christus selbst ist unser Friede geworden. Nun wird beschrieben, dass wir durch ein Band des Friedens zusammengehalten werden. Das ist die Auswirkung des Einsseins mit dem Geist Christi. Es ist eine friedvolle, freudige Einheit. Siebenmal wiederholt er das kleine Wort „eins“. Diese Einheit meint nicht, dass wir alle genau gleich sein sollen. Jeder von uns ist ein anderes Glied am Leib Christi. Wir sind durch die Wahrheit des Evangeliums vereint. Ein klares Glaubensbekenntnis ist Ausdruck unserer Einheit. Wir sollen keine Kosten scheuen, wenn es um die Einheit der Gemeinde geht. Jede Gott wohlgefällige Strategie soll zum Einsatz kommen, diese Einheit zu bewahren. Wir schaffen diese Einheit nicht, aber es ist an uns, sie zu bewahren. Es ist unsere Aufgaben, dies erfahrbar zu machen. Zeichnen wir uns darin aus, dass wir alles dazu unternehmen?

2. Zur völligen Reife in Christus gelangen

Wir sollen zweitens der Gemeinde dienen, bis sie hinwächst zum vollen Wuchs des Mannes in Christus. Viele Christen gehen in einer Konsumhaltung zur Gemeinde. Geistliche Schnäppchenjäger hüpfen von Gemeinde zu Gemeinde. Sie wollen eine Gemeinde, die uns angepasst ist und uns gut aussehen lässt. Wir sind jedoch nicht Konsumenten, sondern Beitragende. Unsere Aufgabe ist es, der Gemeinde unseren Dienst anzubieten. Gott hat uns Gnade gegeben nach dem Mass der Gabe des Christus (V. 7). Es gibt Menschen mit einer speziellen Begabung (V. 11). Christus ist gestorben und wieder auferstanden, um die Gemeinde mit diesen Gaben auszustatten. Du als Christ bist Gottes Gabe für die Gemeinde.

Eine Menge Leute kommen in die Gemeinde und erwarten, dass der Pastor alles abdeckt. Die Pastoren sind Gottes Gabe an die Gemeinde, um die Gemeindeglieder zuzurüsten. Jeder Einzelne soll zum Dienst befähigt werden. Der Leib soll dadurch wachsen und in Liebe aufgebaut werden. Wiederum kommt die „Fülle des Christus“ vor. Das ist es, was Gott in deiner Ortsgemeinde wirken will. Das Ziel der Reife kannst du nicht für dich selbst gewinnen.

Wenn ich in der dienenden Haltung bin, dann werde ich im Leben von anderen benützt. Die anderen tun dasselbe. Wie viele Menschen wurden vergessen in ihrer Not! Niemand ist ihnen nachgegangen. Wenn wir nach dem Plan Gottes leben, wird dies nicht geschehen. Wenn jeder seine Rolle erfüllt, werden die Bedürfnisse der anderen und unsere gedeckt.

7 Fragen zur Überprüfung

Als Christen sollen wir alles daran setzen, die Einheit des Leibes zu bewahren. Dann ist jeder Einzelne aufgefordert, dem Leib zu dienen bis zum vollen Wuchs des Christus. Erfüllen wir diese Anforderungen? Dazu sieben Fragen:

  1. Sind wir völlig demütig? Dies ist ein hartes und gutes Gebot. Stolz ist einer unserer grössten Feinde. Gott widersteht dem Hochmütigen. Die Gnade Gottes ist denen vorbehalten, die demütig sind. Die Stolzen zerstückeln den Leib in einzelne Glieder.
  2. Sind wir sanftmütig? Die Einheit ist entscheidend davon abhängig. Es gibt christliche Stachelschweine. Es ist schwierig nahe an sie heranzukommen. Ehemänner: Fragt eure Frauen, ob ihr ein Stachelschwein seid! Und umgekehrt. Vielleicht sind wir dazu gerufen, die Stachelschweine in die Arme zu schliessen. Gott benutzt schwierige Geschwister um uns in unserer Heiligung voranzubringen.
  3. Sind wir geduldig und ertragen einander in Liebe? Ich dachte, ich sei ein geduldiger Mann, bis ich Kinder bekam. Gott benutzt unsere Kinder, um uns zu zeigen, wie wir uns ihm gegenüber verhalten.
  4. Setzen wir alles daran, die Einheit des Geistes zu bewahren? Gibt es eine Situation, wo Friede fehlt? Kommt dir diesbezüglich etwas in den Sinn, das du tun könntest? Vielleicht bist du derjenige, der einen Punkt hinter üble Nachrede setzt.
  5. Erkennst du regelmässig, dass der Leib wirklich eins ist? Als Christen sollen wir alles daran setzen, die Wahrheit zu schützen. Paulus spricht die ganze Gemeinde an, das Evangelium zu bewahren. Die Wahrheit gibt der Ortsgemeinde einen Rahmen. Die Welt muss deutlich erkennen, wer sich innerhalb und ausserhalb des Leibes befindet.
  6. Tragen wir etwas dazu bei, dass der Leib Christi aufgebaut wird? Der Begriff bekommt direkt aus dem Bauwesen. Sind wir gute Konstrukteure oder eher vom Sprengkommando? Wenn du eine Not siehst, dann unternimm etwas.
  7. Sprechen wir die Wahrheit in Liebe aus? Worte sind kraftvoll. Durch Worte baut Gott seine Gemeinde. Offene Zurechtweisung ist besser als versteckte Liebe. Die Wahrheit soll kraftvoll sein, aber nicht zum Trampeln. Wenn du die Geduld verlierst, dann ist es wichtig, dass dir jemand die Wahrheit in Liebe sagt.