Blogjubiläum (20): Gesundes Denken prägt gesundes Handeln

Ich heiße Simon Arnold und bin seit zwei Jahren mit Rebekka verheiratet. Ich gehöre zur Christengemeinde Ulm (DE, Baden-Württemberg, nahe Bayern), leite dort auch einen Bibelkreis, bin Betreiber eines christlichen Blogs und u.a. eines Youtube-Kanals. Ab und an übersetze ich dabei Predigten und Vorträge aus dem Englischen ins Deutsche. Neben der Beschäftigung mit der christlichen Weltanschauung schaue ich mir die Welt gerne mit Hilfe bestimmter Optiken an, die vor die Bild-Sensoren von Kameras geschraubt werden.

Ich bin unregelmäßiger Leser von Hanniel Strebels Blog. Ein wesentliches Ziel, das sich Hanniel dabei meines Erachtens gesetzt hat, besteht darin, sich damit zu beschäftigen, was es bedeutet, die christliche Weltanschauung, die sich aus der Bibel speist und die Bibel als Ganzes ernst nehmen möchte, im alltäglichen Leben umzusetzen (siehe z.B. hier).

Dies halte ich für sehr wichtig und auf diesen Aspekt hin konnte ich den Blog mit großem Gewinn lesen. Ich finde es wichtig, hier besonders herauszuarbeiten, dass ein gesundes Denken, das von Gott tief geprägt ist, die Grundlage für ein gesundes Handeln legt. Unser Denken kann nur dann tief von Gott geprägt sein, wenn wir sein Wort, seine Botschaft wirklich ernst nehmen. Ernst nehmen können wir es nur, wenn wir es aufmerksam lesen und es wirklich verstehen wollen, auch wenn es uns Mühe und Zeit kostet.

Wir nehmen Gottes Wort auch nur dann wirklich ernst, wenn wir uns aufrichtig bemühen, das Verstandene in Bezug zu unserer eigenen Lebenswirklichkeit zu setzen. Wenn ich z.B. anhand der Bibel erkenne, dass Gott groß ist, dann muss ich das in Beziehung zu mir und zu meinen Mitmenschen setzen: „Gott ist groß. Ich bin – verglichen mit ihm – sehr klein, winzig, machtlos, schwach, bedeutungslos. Um meine Mitmenschen steht’s nicht besser.“ Eine gesunde Schlussfolgerung (unter Berücksichtigung vieler anderer Aussagen der Bibel) daraus wäre: „Ich brauche mir nichts auf meine Fähigkeiten einbilden. Ebenso taugen meine Mitmenschen zu nicht viel. Gott ist so viel mächtiger, weiser und vertrauenswürdiger als ich selbst oder andere Menschen. Wenn ich also auf irgendjemandem in diesem Leben meine Hoffnung setzen kann, dann auf Gott.“

Das erkannt zu haben, wäre schon viel. Aber erst im nächsten Schritt, zeigt sich, inwiefern ich diese Erkenntnis wirklich verinnerlicht habe, denn die Frage, die uns die Bibel stellt, ist: Handle ich entsprechend dieser Erkenntnis? Das heisst diese Erkenntnis muss sich sichtbar zeigen. Sie kann sich z. B. sichtbar zeigen, indem ich bete. In einer Notsituation erkenne ich, wie klein ich bin und, dass mit meiner Kraft nichts getan ist. Daher bitte ich Gott darum, dass er mir zu Hilfe kommt. Es verhält sich ein wenig anders in einer Situation, in der ich keine Not leide, sondern materiellen Überfluss habe. Dann nämlich muss mir bewusst werden, dass alles, was ich habe, mir von meinem großen Gott anvertraut worden ist und dass ich auf meine materiellen Möglichkeiten nicht mein Vertrauen setzen kann. Sie können mir niemals eine umfassende und vollkommene Absicherung in dieser Welt (und noch weniger darüber hinaus) geben. Auch hier sollte mich meine Erkenntnis ins Gebet führen, um Gott dafür zu danken, dass er mir diesen ganzen materiellen Segen gegeben hat und ihn zu bitten, mir zu helfen, mit diesen materiellen Möglichkeiten so umzugehen, wie es ihm gefällt.

Die obigen Ausführungen sind ja nichts Neuartiges, sie sind aber ganz wesentlich. Theologisches Wissen, Bibelwissen muss angewandt werden. Es tut nicht gut, Reden zu schwingen ohne Bereitschaft, das Gesagte zu tun. Ich bin sehr dankbar, wenn sich jemand über diese Fragen viele Gedanken macht und viele Denkanreize gibt, die andere dabei unterstützen können, unseren Gott mehr zu erkennen, mehr zu lieben und zu achten und dieser Liebe und Achtung konkret und praktisch Ausdruck zu verleihen. Ich selbst habe in dieser Hinsicht noch enorm viel zu lernen.

Lieber Hanniel, ich bin Gott dankbar für deinen Blog und deine hilfreichen Gedanken. Schön, dass du das nun schon fünf Jahre lang tun konntest. Ich wünsche auch weiterhin die Möglichkeit dazu.