Aus den Medien: 10 Meldungen und Meinungen zu den Silvester-Vorfällen in deutschen Städten

Die Medienmeldungen der letzten Woche beschäftigten sich mit den Vorkommnissen in der Silvesternacht in deutschen Städten. Hier sind zehn Meldungen und Kommentare aus dem In- und Ausland. Ich verweise auf Reinhard Jarkas Beitrag "Mut zum Zweifel an der eigenen Stammeslogik".

"Zu viele zur gleichen Zeit" (Die Welt): "Insgesamt 379 Anzeigen wegen Sexualdelikten und Diebstählen, ein außer Rand und Band geratener Mob und ein bis ins Mark erschüttertes Grundvertrauen in den Staat und die Politik – das ist die vorläufige Bilanz der Silvesterexzesse von Köln."

Ich bin Syrer. Frau Merkel hat mich eingeladen (20 Minuten). "Doch natürlich geht es nicht um einen unfähigen Polizeipräsidenten. Auch um die Oberbürgermeisterin, sollte sie politisch das Schlamassel überleben, kümmern sich nur wenige. Es geht um Angela Merkel. Das spüren alle. Sie steht in der Verantwortung."

Hamed Abdel-Samad (Facebook): "Manche Leute schämen sich heimlich, dass ihre Einschätzung der Flüchtlingskrise vollkommen daneben war, wollen aber öffentlich nicht zugeben, dass sie falsch lagen. Zu den Silverster-Übergriffen blieb ihre Empörung weitgehend aus. Sie begnügten sich mit den üblichen beschwichtigenden Kommentaren: Wir wissen zu wenig, bloß keinen Zusammenhang zwischen den Ereignissen und der Flüchtlingsdebatte herstellen. Auch als mehr und mehr Details ans Licht kamen, wollen sie immer noch keinen Zusammenhang zwischen der Herkunft der mutmaßlichen Täter und den Übergriffen sehen. Nun flüchten diese Moralapostel in Nebenschauplätze der Empörung. Also erinnern sie uns an angeblich ähnliche Fälle aus dem Oktoberfest ohne dafür Belege zu liefern, oder regen sich über ein Focus-Titel-Bild tierisch auf. Ich sage nur: Wer sich über eine virtuelle nackte Frau, die von einer virtuellen Hand blutig verschmiert wird, aufregt, aber nicht über eine echte Frau, die von einer echten Hand blutig missbraucht wurde, der ist entweder krank oder hat eine andere politische Agenda!"

Why Germany Can't Face the Truth About Migrant Sex Attack (Daily Mail, GB): "The attacks have sounded the alarm bell in Germany over the consequences of mass migration. A country dogged by guilt over its Nazi past, it has enjoyed its recent role as saviour of Europe, welcoming in foreigners from the war-divided Middle East and Africa’s poverty hotspots."

Erschreckender Bericht eines Türstehers zu den Silvestervorgängen (Bielefeld; Die Neue Westfälische): "Direkt zu Beginn des Einlasses (gegen 20 Uhr) fiel eine ungewöhnlich hohe Zahl von arabisch sprechenden Männern mit Aufenthaltsbescheinigungen auf. Besonders auffällig waren diese durch ihren hohen Alkoholpegel und eine hohe Gewaltbereitschaft, besonders gegenüber Frauen. (…) Im Laufe der Zeit versuchten diese Männer Einlass zu unserem Club zu bekommen. Aufgrund ihres aggressiven und besonders penetranten Auftretens sowie des hohen Alkoholpegels war dies natürlich nicht möglich. Nachfolgend wurde die Stimmung merklich angespannter und die Ansammlung dieser Gruppen immer größer sowie deren Auftreten aufdringlicher und aggressiver."

Dieser Tag wird in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen (Die Welt): "Sozialdemokraten werfen nun Vorschläge über eine schnelle Abschiebung in die Debatte, obwohl sie noch vor wenigen Tagen genau das Gegenteil für richtig und diejenigen für rechtsradikal gehalten hatten, welche über ebendies zaghaft, aber laut nachdachten. Jählings ist man bereit, die Herkunft der Ausländer zu benennen, die mutmaßlich Straftaten begangen haben – ein viele Jahre altes Tabu der Kriminalitätsstatistik."

Silvester in Köln – Schattenseite des Kulturimports (NZZ): "Es hat ein Weilchen gedauert, bis sich Polizei und deutsche Medien zu einer offensiven Berichterstattung entschliessen konnten. Der Grund ist bekannt. Man fürchtet Verknüpfungen mit der Flüchtlingsdebatte. Zuerst wird geschwiegen, dann die politisch korrekte Denkrichtung vorgegeben – und erst zuletzt veröffentlicht, was wirklich geschah."

Nichts ist gut gegangen (FAZ): "… Fernsehredakteure Interviewpartner in einem Vorgespräch vor der Sendung anweisen, sie sollten im Zusammenhang mit den Ereignissen in Köln nicht über Flüchtlinge reden. Ansonsten werde man das Interview abbrechen. So etwas sei an ihn in den letzten Tagen schon herangetragen worden, sagte der Kriminologe Christian Pfeiffer am Donnerstagabend in der „Phoenix-Runde“."

Strikte Anweisung, über Vergehen von Flüchtlingen nicht zur berichten (focus): „Bei Straftaten von Tatverdächtigen, die eine ausländische Nationalität haben und in einer Erstaufnahmeeinrichtung gemeldet sind, legen wir den Fall auf dem Schreibtisch sofort zur Seite."

Germany on the Brink (New York Times): "Wer überzeugt davon ist, das eine alternde überwiegend homogene Gesellschaft so viele Einwanderer mit einem vollkommen anderen kulturellen Hintergrund friedlich integrieren kann, der hat eine glänzende Zukunft als Sprecher der Bundesregierung. Er ist aber auch ein Narr. Denn eine derartige Veränderung wird zu einer zunehmenden Polarisierung zwischen den Alteingesessenen und den Neuankömmlingen führen. Es drohen politische Verhältnisse wie in den 1930er Jahren, und das muss mit allen Mitteln verhindert werden. Deutschland muss die Grenze für neue Flüchtlinge schließen und abgelehnte Asylbewerber konsequent abschieben. Die lieb gewonnene Illusion muss aufgegeben werden, dass Sünden der Vergangenheit mit einem sorglosen Humanismus wiedergutgemacht werden können. Und es bedeutet auch, dass Bundeskanzlerin Merkel gehen muss, damit Deutschland nicht einen zu hohen Preis für ihre Torheit bezahlen muss."

VD: AS, AW, RJ.