Systematische Theologie für die Familienandacht (4): Das äussere und das innere Zeugnis

Ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wißt alles. 1. Johannes 2,20

Gott hat ein doppeltes Zeugnis hinterlassen.

Wir können sie im Bücherladen oder auf Amazon kaufen, auf www.bibelserver.de aufrufen, als App herunterladen oder auf das EBook laden. Sie liegt in jedem Hotelzimmer auf. In den Kirchgemeinden liegen ganze Stapel davon. Sie ist als Hörbuch erhältlich. Menschen haben ihr Leben dafür gegeben, dass sie in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. In der deutschen Sprache gibt es weit mehr als ein Dutzend Übersetzungen. Sie ist nicht nur das meist verkaufte Buch der Welt, sondern auch das best bezeugte. Hunderte, ja Tausende von Fragmenten sind aufgefunden worden. Die ältesten für das Alte Testament datieren aus dem 2. Jahrhundert vor Christus und wurden in den 1940er Jahren zufällig in einer Höhle in Israel aufgefunden. Das älteste Fragment des Neuen Testaments, ein Ausschnitt aus Johannes 18, stammt vom Anfang des 2. Jahrhunderts nach Christus. Alle Fragmente wurden gesammelt, ausgewertet und nebeneinander gelegt. Es existieren Bibelausgaben in Hebräisch und Griechisch, die jede Abweichung säuberlich aufzeichnen. Die inhaltliche Differenz ist kaum der Rede wert. Wir können staunend sagen: Gott hat darüber gewacht, dass uns seine Selbstoffenbarung über Generationen originalgetreu weitergegeben wurde.

Nun kann ein Mensch dies alles wissen und die Bibel nach dem Lesen trotzdem schulterzuckend zur Seite legen. Er kann sich diese Fakten über die Überlieferung ansehen, während sein Herz kalt bleibt. Weshalb ist das so? Das äussere Zeugnis der Bibel alleine genügt nicht, um einen Menschen ihres göttlichen Absenders, der lebenswichtigen Botschaft und ihrer inhaltlichen Einheit zu überzeugen. Es fehlt dazu das, was die Reformatoren das "innere Zeugnis des Heiligen Geistes" genannt haben. Das äussere Zeugnis des Wortes Gottes muss sich mit diesem inneren Zeugnis von Gottes Geist verbinden. Erst dann beginnt es die lebensrettende Wirkung zu zeigen. Das heisst nicht, dass wir völlig neue, geheime Offenbarungen von ihm erhalten würden. Nein, er öffnet uns die Augen für das geschriebene Wort Gottes. Jesus hatte vor seinem Weggang angekündigt: "Wenn aber der Beistand kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir Zeugnis geben." (Johannes 15,26)