Buchskelett: Persönliche Evangelisation

Mark Dever. Persönliche Evangelisation. betanien: Oerlinghausen, 2008.

"Es ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Hirten und eine der schwierigsten Herausforderungen, Evangelisation in der örtlichen Gemeinde zu fördern." (Vorwort)

"Ich erwarte, dass Christen anderen das Evangelium weitersagen, darüber sprechen, dass sie es tun, darüber beten und regelmässig Pläne schmieden und zusammenarbeiten, um einander beim Evangelisieren zu helfen." (Einführung)

Warum evangelisieren wir nicht? (Kapitel 1)

Die Ausreden:
 1. Ich verstehe ihre Sprache nicht.
 2. Evangelisation ist nicht erlaubt
 3. Evangelisieren könnte zu Problemen am Arbeitsplatz führen.
 4. Andere Dinge haben Priorität.
 5. Ich kenne keine Nichtchristen.

Eine der besten Entscheidungen, die wir treffen können, ist mit einem christlichen Freund darüber zu beten und zu sprechen, wie wir unsere Aufgaben in der Gemeinde, in unserer Familie und an unserer Arbeitsstelle gerecht werden und dabei zugleich Nichtchristen kennenlernen und mit ihnen sprechen können.

Plane mit dem Nicht-Evangelisieren aufzuhören:
Bete. Plane. Akzeptiere es. Verstehe es. Sei treu. Riskiere etwas. Bereite dich vor. Schaue voraus. Liebe. Fürchte. Höre auf Gott Vorwürfe zu machen. Gedenke.

Was ist das Evangelium? (Kapitel 2)

Was es nicht ist:
 1. Die Gute Botschaft lautet nicht einfach "Ich bin o. k."
 2. Die Gute Botschaft lautet nicht einfach "Gott ist Liebe".
 3. Die Gute Botschaft lautet nicht einfach "Jesus möchte unser Freund sein".
 4. Die Gute Botschaft lautet nicht "Wir sollen rechtschaffen leben".

Die gute Nachricht des Evangeliums ist: Der eine wahre und heilige Gott, der alles geschaffen hat, schuf auch uns Menschen, und zwar nach seinem Bild, um ihn zu erkennen. Doch der Mensch fiel in Sünde und Verdammnis. Aber in seiner grossen Liebe wurde Gott in Jesus Mensch, lebte ein vollkommenes Leben und erfüllte das Gesetz. Er starb als Sühnopfer am Kreuz und nahm die Strafe für die Sünden all derer auf sich, die zu ihm umkehren und ihm vertrauen. Er ist von den Toten auferstanden, was beweist, dass Gott das Opfer Christi angenommen hat und dass sein Zorn gegen uns gestillt ist. Er ruft uns nun dazu auf, über unsere Sünden Busse zu tun und allein auf ihn zu vertrauen, um Vergebung zu erlangen. Wenn wir unsere Sünden bereuen und auf Christus vertrauen, sind wir wiedergeboren zu einem neuen Leben, einem ewigen Leben mit Gott.

Wer soll evangelisieren? (Kapitel 3)

Die Bibel ist voller Verse über die Verbreitung der Guten Nachricht.
Dieser Befehl ist für jedes Mitglied der ganzen Gemeinde verbindlich.
Die frühen Christen haben nicht versucht, ihren Glauben zu verbergen, obwohl es Konsequenzen für sie hatte.
Der unsichtbare Gott, der einst in Christus erschien, macht sich jetzt in den Christen sichtbar, wenn wir einander lieben.

Wie sollen wir evangelisieren? (Kapitel 4)

Ausgewogen:
Ehrlich – die Menschen müssen Busse tun, und das wir sie einiges kosten.
Dringlich – sie müssen sich jetzt bekehren.
Freudig – die wahrhaftige Botschaft bringt grosse Freude.

Fehlt die Freude, entsteht grimmige Entschlossenheit (Philipper).
Fehlt die Dringlichkeit, gehen wir sorglos mit der Zeit um (2. Petrus).
Fehlt die Ehrlichkeit, führt dies zu verzerrten diesseitigen Konsequenzen des Evangeliums (1. Petrus).

Bete.
Benutze die Bibel.
Sei deutlich.

Was ist Evangelisation nicht? (Kapitel 5)

1. Kein Aufdrängen
2. Nicht ein persönliches Zeugnis (allein)
3. Nicht soziales oder gesellschaftliches Engagement
4. Keine Apologetik
5. Nicht das Ergebnis der Evangelisation

Was sollen wir tun, nachdem wir evangelisiert haben? (Kapitel 6)

Ablehnende Reaktionen:
Ich bin unentschlossen.
Ich will abwarten.
Nicht jetzt.
Nein, niemals.

Bei zustimmender Reaktion: "Es gibt so viele Hörer, die wie der felsige Boden sind und das Wort mit Freuden aufnehmen, dass ich mich entschlossen habe, mit meinem Urteil abzuwarten, bis ich den Baum an seinen Früchten erkenne. Ich glaube nicht, dass jemand bekehrt ist, bis ich sehe, wie er Frucht bringt. Und das wir einer aufrichtigen Seele niemals schaden." (George Whitefield)

Warum sollen wir evangelisieren? (Kapitel 7)

Wir können ein eigensüchtiges Motiv zum Evangelisieren haben: Unbedingt Recht haben, eine Diskussion gewinnen, psychologische Bestärkung für die Glaubensüberzeugung haben, vor Freunden geistlich erscheinen.

(Der Pluralismus) … bringt viele Leute zum Schweigen. Soweit ich es beobachten kann, sind diejenigen, die man zum Schweigen bringt, fast immer jene, die – wenn sie denn zu Wort kämen – etwas typisch Jüdisches, Christliches oder Islamisches sagen würden. (Robert Jenson)

Der Wunsch gehorsam zu sein
Liebe zu den Verlorenen
Liebe zu Gott

Ermutigungen zum Evangelisieren:
 1. Bitte Christen, Zeugnis zu geben.
 2. Bedenke, dass die Hölle real ist.
 3. Bedenke, dass Gott souverän ist.
 4. Denke über das Evangelium nach.
 5. Denke über das Kreuz nach.

Der "Verkaufsabschluss"

Das Evangelium ist Gottes Kraft, und Gott hat sich darauf festgelegt, diese Gute Nachricht zu benutzen, indem wir sie unter allen Stämmen, Völkern und Nationen der Erde verbreiten.

Dass der Christ zum Evangelisieren berufen ist, heisst nicht einfach, die Leute zu Entscheidungen zu überreden, sondern ihnen vielmehr die Gute Nachricht von der Erlösung in Christus zu verkündigen, sie zur Umkehr aufzurufen und Gott die Ehre dafür zu geben, wenn sie von neuem geboren werden und sich bekehren.

Ein Wort an die Gemeindehirten

Ein Gemeindehirte muss dafür Sorge tragen, dass er die anderen Gemeindeglieder für die Evangelisation zurüstet. Dies können wir nicht nur durch unsere Predigten tun, sondern auch durch Gespräche, durch Bücher, die wir weitergeben, sowie durch die Art und Weise, wie wir neue Mitglieder aufnehmen. Wir können die Gemeindeglieder schulen, evangelistisches Material einzusetzen. Unsere Gebete können ihnen zum Vorbild dafür dienen, dass uns Evangelisation und Bekehrungen ein Anliegen sind. Wir können besondere evangelistische Veranstaltungen fördern. Wir können die Mitglieder durch Zeugnis- und Gebetsstunden ermutigen, in denen wir besonders für Evangelisationen und die Bekehrung bestimmter Menschen beten. Bei alledem müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen.