E21-Liveblog: Das Kreuz Christi Mittelpunkt aller Rede von Gott

E21-Regionalkonferenz CH: Die florierende Gemeinde

Thema: Die Theologie des Kreuzes für das 21. Jahrhundert, Redner: Ron Kubsch

10 wichtige Aussagen

  1. Definition: Kreuzestheologie steht für eine Theologie, die das Kreuz Christi zum Ausgangs- und Mittelpunkt aller Rede von Gott und vom Menschen macht und Heil wie auch Heiligung vom Kreuz her versteht. Jüngerschaft, Predigt und Seelsorge ohne Kreuz bleiben trost- und kraftlos.
  2. Verstehenshorizont der Auferstehung ist das Kreuz. Einige populäre theologische Entwürfe haben das Verhältnis umgekehrt. Das Kreuz wird durch die Auferstehung geschluckt.
  3. Die Jahrzehnte der Ruhe für Christen in Europa sind eine Ausnahme, denn: Das Kreuz bleibt der Welt ein Anstoß, ist Widerspruch gegen die Macht der Sünde. Verachtung, Schmach oder gar Verfolgung sollten Christen deshalb nicht überraschen. Für Paulus gehören die Kraft der Auferstehung und die Gemeinschaft der Leiden zusammen.
  4. Was hat sich seit der Reformation verändert: Wem dürfen wir (noch) vertrauen? Es überrascht nicht, dass sich mit der Verflüssigung von Wahrheit eine immense Unsicherheit breitmacht. Es ist zu einem gewaltigen Vertrauensverlust gekommen.
  5. Der pragmatische Umgang mit der Kreuzestheologie in unseren Gemeinden: Der Kreuzestheologie ist keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken. Sie wird weder bekämpft, noch verkündigt. Sie sei nicht falsch, aber eben auch nicht mehr relevant.
  6. Wenn das Kreuz Mittelpunkt unserer Verkündigung ist, dann können wir den Menschen Fragen stellen, von denen sie gar nicht ahnen, dass es sie gibt. Die Stärke der Evangeliumsverkündigung liegt nicht darin, dass wir Fragen beantworten, die die Menschen stellen (so wichtig das ist), sie liegt darin, dass die Botschaft vom Kreuz unser Herz aufdeckt.
  7. Das eigentliche Subjekt der Rede vom Kreuz ist Gott. Gott selbst spricht Menschen an, wo Prediger sein Wort verkündigen. Deshalb brauchen wir in unseren Gemeinden die Auslegungspredigt.
  8. Luther hat ein Denken, das an der Schöpfung ansetzt, nicht grundsätzlich und allemal verworfen. Er bestreitet, und zwar zurecht, dass uns dieses Denken zu Gott führt und mit ihm versöhnt. Er traut diesem Denken aber sehr wohl zu, dass es uns zeigt, wie sehr wir Gott brauchen.
  9. Wir leben inmitten einer Welt, die sich nichts versagt. „Wir sollen der Herrschaft der Dinge und unseres Ichs unser ‚Nein‘ entgegensetzen.“ (Francis Schaeffer)
  10. Das aber ist die am Kreuz geborene Liebe des Kreuzes, die sich nicht dorthin wendet, wo sie Gutes findet, um es für ihre eigenen Zwecke zu gebrauchen, sondern dorthin, wo sie den Bösen und Armen Gutes bringen kann. (Martin Luther)