Hanniel hirnt (9): Kinderarbeit in unserem säkularen Zeitalter – 7 Beobachtungen

Heute denke ich laut zu Beobachtungen, die ich über Jahre in der Kinderarbeit gemacht habe. Was sind typische Ideen und Denkvoraussetzungen für Kinderarbeit in der Kirche? Was tut Not?

  1. Kindern von christlichen Eltern fehlt in aller Regel die Gewohnheit der täglichen Andacht, noch mehr des eigenen Lesens der Bibel. Sie sind auch nicht darin geübt, den Text der Bibel mit ihren aktuellen Herausforderungen zu verbinden.
  2. Sie werden uns sagen: „Ich kenne diese Geschichte schon.“ Dies fordert uns zum Wechsel heraus, nämlich dass sie sie nacherzählen, nachlesen, damit wir erfahren, wo sie gedanklich stehen.
  3. Ein Kind christlicher Eltern ist geheiligt durch die Eltern. Das tägliche Leben in Christus wird jedoch selten für sich in Anspruch genommen. Sie benötigen unser Gebet und bei jedem Treffen die Verkündigung des Evangeliums. Es ist äusserst gefährlich vorauszusetzen, dass sie dies kennen würden! Gesetz und Evangelium soll auf ihr Leben abgestimmt vorgestellt werden.
  4. Die Kinder atmen täglich säkulare Luft ein. Ihre Denkzentrale ist säkular programmiert. Das bedeutet beispielsweise: Funktionaler Atheismus (kein Bewusstsein dafür, dass ein Gott wirklich da ist, eingreift und wirkt); Neudefinition der Sünde als Erfüllungsstörung (Jesus hilft mir, dass ich mich wieder gut fühlen kann).
  5. Kinder aus Kleinfamilien (1-2 Kinder) werden auf sich selbst ausgerichtet erzogen. Psychologen sagen uns, dass wir in einem narzisstischen Zeitalter aufwachsen. Die Kinder müssen nur wenig Verantwortung für sich selbst und das Familienleben übernehmen. Sie lernen nicht Konsequenzen zu tragen. Wie soll es lernen auf andere ausgerichtet zu sein?
  6. Viele Kinderarbeiter tragen den Kindern zu viel nach. Der Konsum steht im Vordergrund. Die Kids nehmen mit der Daumen rauf/runter-Mentalität teil und werden mit höchster Wahrscheinlichkeit diesen „Zirkus“ mit der Zeit verlassen
  7. Wir unterschätzen ihre Fähigkeit, zu den Grundfragen des Lebens vorzudringen. Wir überschätzen ihr Vermögen, biblisch zu denken und zu handeln.