Publikation: G. K. Chesterton für eine neue Generation

Frisch erschienen: Hanniel Strebel. G. K. Chesterton für eine neue Generation. Folgen-Verlag: Langerwehe, 2017.

Wie diese Serie entstand

Ich saß an einem Fluss und machte Streckenhalt auf einer Fahrradtour. Das Wasser floss still vorbei, es wehte ein leiser Wind. Da schoss mir die Idee durch den Kopf: „Ich möchte gerne eine neue Generation in das Leben und Werk von christlichen Denkern einführen.“ An einem Morgen trug ich meinen älteren Söhnen eine Einführung zu C. S. Lewis vor. Nicht nur sie waren fasziniert. Meine viel beschäftigte Frau setzte sich dazu.

So begann die Idee, verschiedene christliche Denker aus dem 20. Jahrhundert einer neuen Generation zugänglich zu machen. Ein zweites Erlebnis verstärkte diesen Wunsch. Ich stand lesend in der Kolonne der Abendkasse, um ein Ticket für das Konzert meiner Söhne zu erstehen. Jemand tippte mir auf die Schultern. Ich drehte mich um und sah einem etwa 70-jährigen Herrn direkt in die Augen. „Sie lesen so hingegeben. Was lesen Sie da?“ Ich antwortete: „Ich lese ein Sekundärwerk zu Alexander Solschenizyn.“ Er: „Solschenizyn? Den habe ich in jungen Tagen gelesen. Den sollte man kennen.“ Damit hatte er meine Absicht in Worte gefasst.

Die dritte Begebenheit spielte sich am Küchentisch ab. Einer meiner Söhne meinte: „Die meisten jungen Leute interessieren sich nicht für Geschichte.“ Ich erwiderte: „Das liegt auch daran, dass sie keinen Zugang dazu haben.“ Er: „Aber es liegt auch an der Zeit. Es interessiert niemanden, was gestern war.“ Diese Geschichtsvergessenheit macht mir zu schaffen.

Jeder Band dieser Serie führt in jeweils 10 000 Worten in Leben und Werk eines Denkers ein. Der Text enthält drei Teile: Biografische Einblicke, Einführungen in die wichtigsten Werke sowie Lernfelder für das 21. Jahrhundert.

Der fünfte im Bunde: G. K. Chesterton

Gilbert K. Chesterton hat nicht nur Sir Arthur Conan Doyle beim Schreiben von „Sherlock Holmes“ inspiriert. Auch der britische Literat C. S. Lewis wurde wesentlich durch sein Werk beeinflusst, besonders durch sein Werk „Der unsterbliche Mensch“. Er verfasste in atemberaubender Geschwindigkeit Artikel, Essays, Fantasy-Romane, Theaterstücke und Sachbücher. Oft trat er als Redner und – noch lieber – als Dialogpartner in öffentlichen Diskussionen auf.

Chesterton verbindet Tiefgang, philosophische und literarische Expertise mit einzigartigem Witz, überraschenden, paradoxen Einsichten und einer Bescheidenheit bezüglich sich selbst. Vor allem hält er für unsere Zeit der Spätmoderne viele wichtige Einsichten bereit.