Standpunkt: Las Vegas und die Frage nach dem Bösen

Das Daily Briefing von Albert Mohler – Vorlage für mein eigenes Format Hanniel hirnt – beschäftigte sich am 3.10.17 mit der Frage nach dem Bösen (The moral vocabulary of pure evil in the aftermath of Las Vegas). RJ, ein Berliner Freund, hat einen Teil des Transcripts übersetzt:

Das Böse ist eine Tatsache. Und das Böse ist eine theologische Kategorie. Die säkulare Weltanschauung kann das Wort nicht mit Stimmigkeit oder Sinn verwenden. Die Anerkennung der Tatsache, daß es das Böse gibt, erfordert die Bejahung eines moralischen Urteils und einer moralische Wirklichkeit über dem menschlichen Urteil. Wenn wir nur zufällige Wesen in einem zufälligem Universum sind, kann nichts wirklich böse sein. Das Böse weist auf ein notwendiges moralisches Urteil hin, das von einer moralischen Autorität gemacht wird, die größer ist als wir – eine transzendente und übernatürliche moralische Autorität: Gott.

Hochschulprofessoren erzählen uns, dass der moralische Relativismus eine Generation von Amerikanern hervorgebracht hat, die es ablehnen, irgendetwas böse zu nennen und sogar die Existenz moralischer Tatsachen verleugnen. Justin P. McBrayer, der am Fort Lewis College in Colorado unterrichtet, schrieb in der New York Times dass "viele Studenten im College-Alter nicht an moralische Tatsachen glauben." Das ist wirklich beängstigend, aber McBrayer argumentiert, dass, wenn die Schüler auf dem College ankommen, ihnen schon wieder und wieder gesagt wurde, dass es keine moralischen Tatsachen gibt – dass nichts objektiv richtig oder falsch ist.

Nur die christliche Weltanschauung, die auf der Bibel basiert, kann erklären, warum moralische Tatsachen existieren und wie wir sie erkennen können. Nur die biblische Weltanschauung erklärt, warum die sündige Menschheit solch schreckliche moralische Ungerechtigkeiten begeht. Die christliche Weltanschauung verspricht auch, dass Gott einen endgültigen Akt des moralischen Urteils herbeiführen wird, der das letzte Wort zu Recht und Unrecht sein wird – als Tatsachen, nicht nur Spekulationen. Das Evangelium Christi weist uns auf die einzige Art der Rettung aus der Tatsache unseres eigenen Bösen und unserer Schuld hin.

Wir fühlen mit den Familien und Gemeinden, die jetzt trauern, und wir beten für sie und für die, die jetzt auch ums Überleben kämpfen. Es ist sowohl entlarvend als auch beruhigend, dass säkular orientierte Menschen, die mit moralischem Schrecken konfrontiert sind, wie wir es jetzt in Las Vegas sehen, immer noch vom Bösen als einer moralischen Tatsache sprechen können – auch wenn sie weiterhin moralische Tatsachen in den Klassenzimmern und Gerichtssälen leugnen. Niemand kann leugnen, dass der Schrecken in Las Vegas durch eine Handlung zustande kam, die böse war, das pure Böse, das Böse als eine Tatsache. Ich denke an die Worte des Propheten Jesaja: "Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!" (Jesaja 5,20)