10+ Zitate … aus “Gender – Von Gender-Mainstreaming zur Akzeptanz sexueller Vielfalt”

Ich habe kürzlich das neu erschienene Buch "Gender" von Christoph Raedel gelesen. Ich staune ob seiner Engelsgeduld und bin froh, dass er diese wirklich unangenehme Recherchearbeit geleistet hat. Hier sind 10 Zitate aus dem Buch:

  1. Genitalien sind bedeutungslos dafür, wie ich mich verstehe (und inszeniere); die Fantasie schiebt sich erkenntniskritisch vor die Faktizität, wir haben es hier auf eine bestimmte Weise also mit einer postfaktischen Position zu tun. Denn die behauptete und inszenierte Geschlechtsidentität (gender) ist hier radikal losgelöst vom anatomischen Geschlecht (sex) zu denken. (25)
  2. Weitreichende Vorschriften werden nicht mehr nach parlamentarischer Debatte von gewählten Volksvertretern verabschiedet, sondern nach Beratung in geschlossenen Expertengremien der Durchsetzung von Verwaltungsbehörden überlassen. (35)
  3. Das gewünschte Ergebnis ist die (nahezu) Vollerwerbstätigkeit sowie die paritätische Verteilung der Hausarbeit auf Männer und Frauen bei gleichzeitiger (ganztägiger) Fremdbetreuung für Kinder vom ersten Lebensjahr an.  Um dieses Ziel zu erreichen, müssen angesichts der starken Beharrungskräfte, die in Partnerschaften wirksam zu sein scheinen, die gesetzlichen Stellschrauben entsprechend angezogen werden. (50)
  4. Dem staatlichen Recht wird also die Möglichkeit bestritten, überhaupt Bewertungen aussprechen und Unterscheidungen vornehmen zu dürfen. Unklar bleibt, welche Mittel der staatlichen Rechtsordnung dann überhaupt noch bleiben, z. B. Sex mit Minderjährigen, Kinderehen oder Inzesthandlungen als illegitime Ausdrucksformen von Sexualität zu behandeln, wenn alle Menschen das uneingeschränkte Recht haben, in ihrer individuellen geschlechtlichen Identität und Orientierung respektiert zu werden. (56)
  5. Dieses Beharren auf absolute (d. h. keiner Bewertung zugängliche) Gleichbehandlung führt … faktisch zur Privilegierung sexueller Minderheiten… (57)
  6. In einer Welt, die eine Vielfalt an Begabungen hervorbringt und darin jeden  Einzelnen in irgendeinen Bereich in einer bestimmten Weise vor anderen auszeichnet, hat jeder Mensch in irgendeinem Bereich zunächst einmal weniger Aussicht darauf, ein nur begrenzt verfügbares Gut erlangen zu können. Es gibt kein Menschenrecht darauf, nicht der Erfahrung ausgesetzt zu sein, ungünstiger als andere behandelt zu werden. (61)
  7. Die Vorstellung von der Seele, die sich im 'falschen Körper' befindet, setzt einen schroffen Dualismus von Körper und Geist voruas, wie er bereits in der Antike von gostisch beeinflussten Gruppen vertreten wurde. Die Einheit der menschlichen Person als ein sowohl geistiges als auch leibliches Wesen wird hier preisgegeben. (83)
  8. Es soll ein einklagbares Recht sein, in allem, was mit dem Geschlechtsleben zu tun hat, von normativen Wertungen freigestellt zu sein. Die Deutungshoheit über die geschlechtliche Identität liegt allein beim Betroffenen. (84)
  9. 'Keine Toleranz für die Intoleranten' – das ist genau das richtige Motto, wenn es um Feinde unserer demokratischen Grundordnung geht. Hier aber wird es gegen Bürger gewendet, die nicht zu akzeptieren bereit sind, dass der Grundsatz des moralischen Relativismus an die Stelle unserer durchaus wertegebundenen staatlichen Grundordnung tritt, die einen solchen Relativismus gerade nicht voraussetzt, sondern sich am Leitbild von Ehe und Familie orientiert. (92)
  10. Vielfalt braucht die Abweichung von der Dominanzkultur; daher gilt jede Entscheidung für die Abweichung davon als selbstbestimmt, jede Entscheidung zugunsten der Dominanzkultur dagegen als Anzeichen für einen 'Einordnungszwang', der die Würde des Menschen verletzt. (95)
  11. In der pansexualisierten Welt der Sexualpädagogik ist nie Sex als solcher das Problem, sondern allein die möglicherweise missachtete Selbstbestimmung. (99)
  12. Das subjektive Unbehagen wird zur Basis eines Menschenrechts darauf, eine Toilette der gewählten Geschlechtsidentität entsprechend zu wählen. Mit der Schubkraft der Menschenrechte wird das Recht auf die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gegen die Persönlichkeitsrechte aller anderen vor einer solchen Entscheidung unvermeidlich Betroffenen in Stellung gebracht. (108)
  13. Wo Sprache verschleiert, ist sie nicht länger Mittel der Kommunikation, die Menschen verbindet, sondern Werkzeug der Spaltung. (112)

Von Raedel sind ausserdem erschienen: