Hanniel hirnt (51-57): Wie Kirchgemeinden theologisch liberal werden

Es mag den einen oder anderen befremden. Ich habe mich bewusst mit dem Prozess der theologischen Liberalisierung einer einzelnen Kirchgemeinde oder eines Verbands auseinandergesetzt und dazu eine Podcast-Serie aufgenommen.

  • Sieben gesellschaftliche Faktoren, die den theologischen Liberalismus begünstigen (Folge 1 & Folge 2, 5 + 6 Minuten)
  • Vier Gründe für die Verwundbarkeit des Evangelikalismus (Folge 3, 9 Minuten)
  • Wie das Verständnis von Kultur hineinspielt (Folge 4, 9 Minuten)
  • Fünf inhaltliche Konfliktpunkte (Folge 5, 10 Minuten)
  • Fünf Killerargumente (Folge 6, 9 Minuten)

Im (vorläufig) letzten Beitrag der Serie (11 Minuten) bedenke ich verschiedene Möglichkeiten zu reagieren.

Option 1: In der Denomination bleiben

Hier sehe ich wiederum drei Möglichkeiten.

  • Anpassung durch innere Rechtfertigung, was mit der Zeit eine Veränderung der eigenen theologischen Position nach sich zieht
  • Innerer Rückzug mit der Langzeitfolge der Resignation und dem Potenzial der Verbitterung
  • Kirchlein in der Kirche: Gründung eines eigenen Hauskreises oder gar Lancierung eines eigenen Gottesdienstes

Option 2: Protest innerhalb der eigenen Denomination

Der Protest kann verschiedene Formen annehmen.

  • Rückmeldungen an die Pastoren/Ältestenkreise (die allerdings sehr gezielt und ausgewählt sein müssen)
  • Bildung eines Bekenntniskreises im eigenen Gemeindeverband (schriftlich Position einnehmen)
  • Briefwechsel, Debatten und Veröffentlichung von Literatur (mit der Gefahr der Absorbierung von Energie, der Ausbildung von Streitsucht und Parteiungen)

Option 3: Austritt, Trennung und Neugründung

  • Das Gemeindeglied oder die Gemeinde wechselt die Verbandszugehörigkeit.
  • Ein Teil der Gemeinde trennt sich ab und bildet eine neue Gemeinde (mit der Gefahr, Altes mitzunehmen).
  • Einzelne Gemeindeglieder oder Teile von einzelnen oder verschiedenen Gemeinden gründen neue Gemeinden (mit dem Ziel, neue Menschengruppen zu erreichen).