Schlüsselerlebnisse mit Kindern (15): Vorbereitung ist die halbe Miete

Meine Kinder sind Mitglieder eines Projekts unserer Baugenossenschaft. Es geht darum, den Kinderspielplatz zu gestalten. Bei der Vorbereitung ist mir eine eigene Regel bewusst geworden: Ich gehe in aller Regel mit einem fertigen Vorschlag in die Sitzung hinein. Daneben überlege ich mir, was aus meiner Sicht die Optimalvariante ist und welche Kompromisse ich zu schliessen bereit bin. Meine Erfahrung zeigt, dass die anderen unvorbereitet dazustossen und mit Hingabe an Details herumfeilen, um dann in den Grundzügen die Lösung zu übernehmen.

Paulus wehrte sich für die Botschaft, nicht für seine Person

In Philippi gab es Rivalen von Paulus, die ihn persönlich kompromittierten. Ihn kümmerte das nicht, Hauptsache die Gute Botschaft wurde gepredigt:

 “Christ is preached; and I therein do rejoice, yea, and will rejoice” [PHI 1:18]. The way in which the preaching was being carried on was wrong, but the message itself was true; and Paul was far more interested in the content of the message than in the manner of its presentation.

Ganz anders bei den Galatern:

Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht. Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen gefällig zu sein? Wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht. (Galater 1,8-10)

… Paul was tolerant, because there the content of the message that was being proclaimed by the rival teachers was true; in Galatia he was intolerant, because there the content of the rival message was false.

Dieses Argument bringt Gresham Machen in seinem bekanntesten Buch “Christianity and Liberalism”. Mir scheint, wir drehen es oft um:  Die PR um die eigene Person wird gepflegt – auf Kosten der Botschaft.

Denken als Quelle für Anbetung und Dienst für die Welt

Thinking is one of the important ways that we put the fuel of knowledge on the fires of worship and service to the world. (15)

(T)he mind serves to know the truth that fuels the fires of the heart. (36)

John Piper beschreibt die Rolle des Denkens in seinem Dienst wie folgt:

“As I mused,” says the psalmist, “the fire burned; then I spoke with my tongue” (Ps. 39:3). Musing. Brooding. Pondering. Thinking. That has been for me the pathway to seeing and savoring and singing and speaking—and staying. Year after year, this has been my work—prayer-saturated, Spirit-dependent thinking about what God has revealed of himself to provide fuel for passion and preaching. (27)

Emotionen im Lernprozess

(A)ll training is painful and frustrating on the way to skills that later become second nature and lead to greater joy. The person who will not embrace the pain and frustration will remain at lower levels of achievement and joy.  … If you cannot embrace the pain of learning but must have instant gratification, you forfeit the greatest rewards of life.

John Piper. Think! Crossway: Wheaton 2010. (47)

Die wichtigsten Werke von Jonathan Edwards für unter 2 Euro

In my early days in the ministry there were no books which helped me more, both personally and in respect of my preaching, than the twovolume edition of the Works of Jonathan Edwards… I devoured these volumes and literally just read and reread them. It is certainly true that they helped me more than anything else. . . . If I had the power I would make these two volumes compulsory reading for all ministers!

Martin Lloyd-Jones über die zweibändige Edwards-Ausgabe, zitiert in John Piper. Justin Taylor. Entranced Vision of All Things. The Legacy of Jonathan Edwards. S. 269-270.

Unglaublich, aber wahr: Es gibt eine Kindle-Edition für unter 2 Euro!

Ich bin auf die Bibel verpflichtet

Es tobt ein Streit um das Pfarrdienstgesetz im deutschen Bundesland Sachsen (hier die Zusammenstellung der Ereignisse in idea). Theo Lehmann, der bekannte Jugendpfarrer und Evangelist, beschreibt seinen Standpunkt so:

Worum es in der Diskussion um das Pfarrdienstgesetz geht, ist kurz gesagt: um das Wort Gottes. Genauer: Es geht nicht um die Frage der Homosexualität. Dieses Thema ist nur der Auslöser zur Debatte, bei der inzwischen alle Argumente ausgesprochen sind. Neu ist, dass über die rein theologische Debatte hinaus Gesetzesregelungen geschaffen wurden, die das, was die Bibel überein- stimmend im Alten und Neuen Testament als Sünde bezeichnet, in der Kirche als Möglichkeit zulassen. Das Verwirrende ist nun, dass auch die Befürworter homosexueller Partnerschaften im Pfarrhaus sagen, dass alle Aussagen der Bibel zur Homosexualität eindeutig negativ sind. Und dann kommt ein „Ich aber sage euch“, bei dem am Ende rauskommt, dass das, was die Bibel als Sünde ablehnt, keine Sünde ist. Und dieses „Aber“ mache ich nicht mit, weil Gottes Wort ohne Wenn und Aber gilt.

Ich bin auf die Bibel verpflichtet: Ich stimme überein mit dem Münchener Theologieprofessor Wolfhart Pannenberg, der über eine Kirche, die homosexuelle Lebensgemeinschaften neben der Ehe anerkennt, sagt: „Eine solche Kirche stünde nicht mehr auf dem Boden der Schrift, sondern im Gegensatz zu deren einmütigem Zeugnis. Eine Kirche, die einen solchen Schritt tut, hätte darum aufgehört, evangelische Kirche in der Nachfolge der lutherischen Reformation zu sein.“ Und weil ich in der Nachfolge der lutherischen Reformation stehe und als Pfarrer auf Schrift und Bekenntnis verpflichtet wurde, kann ich all diese Schrift und Bekenntnis widersprechenden Aussagen nicht mit- tragen und deren Verfechter nicht anerkennen. Ich halte mich an das lutherische Grundbekenntnis, die Confessio Augustana (CA) von 1530: „Man soll auch den Bischöfen, so ordentlich gewählt, nicht folgen, wo sie irren oder etwas wider die heilige göttliche Schrift lehren oder ordnen.“ Ich unterstelle Gott nicht, dass er nicht in der Lage war, sich verständlich auszudrücken. 3. Mose 18,23: „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Greuel.“ Was ist daran unverständlich? Ich gedenke, wenn Gott mich im Gericht nach meinem Schriftverständnis befragt, mich nicht auf interpretierende Menschenworte zu berufen, sondern auf ihn selbst. Das hast du, Gott gesagt, und das habe ich gepredigt.

Was für ein kraftvolles Zeugnis!

Wer wird sich um die Alten kümmern?

Was genau auf uns zukommt, wissen wir nicht. Wir können es nur erahnen. Eine der vielen Fragen: Wer wird sich um die hochbetagten Pflegebedürftigen kümmern? Das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie schreibt im aktuellen Newsletter:

Wer soll sich nun um die (oft dementen) Pflegebedürftigen kümmern? Für eine menschenwürdige Pflege, so heißt es, „kommt auch zukünftig der Familie eine tragende Rolle zu, die die Bundesregierung stärken will”. Wie soll das praktisch gehen, wenn gleichzeitig Frauen wie Männer möglichst vollzeitig erwerbstätig sein müssen? Versucht die Politik die Grenzen der Belastbarkeit von fürsorgebereiten Frauen (oder auch Männern) zu testen? Will sie deren Gutwilligkeit ausnutzen, während sich andere auf Geld und Karriere konzentrieren und die Pflegelasten von der Allgemeinheit zahlen lassen?

Wohl dem, der (wieder) auf das Zusammenleben mehrerer Generationen bzw. auf das Leben in Gemeinschaften setzt..

Modell: Dilemma- und Sinnzirkel

Bernd Schmid hat eines – aus meiner Sicht hilfreiches – Modell auf dem Hintergrund von “Macht und Ohnmacht in Dilemmasituationen” entwickelt (siehe besonders die Abbildungen auf den Seiten 8-11).

Hier habe ich einige typtische Aussagen zum Dilemmazirkel gefunden:

Vermeiden
Das wird schon wieder …
Ist nicht von Bedeutung…
So schlimm ist es auch nicht …
Das kann doch kein Problem sein ….

Strampeln
Wir müssen …
Wir sollten dringend …
Das haben wir schon 100 mal probiert…
Die … sollten unbedingt…

Verzweifeln
Mir reicht’s …
Ich schmeiß alles hin …
Es hat keinen Sinn …
Das wird nicht mehr

Erschöpft sein
Ich kann nicht mehr …
Das kenn wir schon …
Ich mach nichts mehr …
Das kannst du ja probieren …
Ich krieg keinen Fuß mehr auf den Boden … 

Dem stehen die Fragen im Sinnzirkel gegenüber:

Loslassen
– Was könnten/möchten ich/wir ruhen lassen?
– Was könnten/möchten ich/ wir los lassen?
– Was braucht es, damit ich/wir etwas loslassen können?

Sinn erleben
– Was ist für mich wesentlich bei dieser Frage? Warum, was steckt dahinter?
– Was stärkt mich und nährt mich?
– Wofür schlägt mein Herz?
– Was schätze ich an unseren Beziehungen?

Ringen
– Um was möchte ich ringen?
– Auf was möchte ich dabei achten?
– Woran merke ich/merken wir, dass wir ins strampeln kommen?

Erholen
– Was nährt mich?
– Was gibt mir Kraft?
– Wie können wir für Pausen sorgen?

Medien: Den christlichen Wurzeln entfremdet

Andrea Vonlanthen kommentiert in idea spektrum (25.04.12) den Artikel der Thurgauerzeitung über Ostern, die berichtete, dass die Reformierten gar nicht an die Auferstehung von Jesus glaubten.

Am Beispiel der Thurgauer Auferstehungsgeschichte werden zwei Probleme ersichtlich. Das eine: Die Medien haben sich weitgehend von den christlichen Wurzeln und Traditionen verabschiedet. Sie nehmen die christliche Kirche und ihre Botschaft nicht mehr ernst. Interessant ist die Kirche dann noch, wenn eine Kirchenrätin betrunken am Steuer sitzt. Oder wenn eine Jugendkirche die Schwulen ‚diskriminiert‘. Die Realität: Die Kirche und der christliche Glaube finden in unsern Medien keinen Rückhalt mehr. Meist nicht einmal Goodwill.

Der andere Aspekt: Landeskirchen, Freikirchen und ihre Exponenten haben als Gesprächspartner der Medien weitgehend resigniert. Zur Inkompetenz im Umgang mit den Medien kommt die Ignoranz. Man ist gar nicht mehr informiert. Man möchte zwar ‚in die Gesellschaft hineinwirken‘, interessiert sich aber kaum um ihre wesentlichen Hintergründe und Fakten. Kirchenvertreter sind keine ernstzunehmenden Gesprächspartner mehr. Und sie haben selber ihre Sprache verloren. Sie können einer medialen Öffentlichkeit nicht verständlich sagen, was sie glauben und warum sie glauben…