Das Ersatz-Ziel der Bildung

Modern man has his own substitute for historic Christianity. He, not God, determines the goal of life. He must be his own standard of right and wrong. He must provide his own power of motivation.

To teach children these things, he insists, is really to prepare them for life. To speak to them of heaven and hell is to create false hopes and false fears. But to speak to them of improving themselves and mankind is to set up a goal which they can understand and possibly attain.

(…) (M)an is the final reference point in human experience. Man must look within, and within only, if he is to have continuity in his experience. The puil must be shown to set his own ideals. He must learn to find the criterion within himself.

Cornelius van Til. The Dilemma of Education. P & R: Philippsburg 1956.

Disziplin um der Disziplin willen?

Disziplin um der Disziplin willen ist eine verkürzte Sicht des Lernens. Doug Wilson (in: The Case for Classical Christian Education, 140-147)

(T)he human mind is inescapably teleological; it wants to know why it is learning something.

(H)ard work and precision are not ends in themselves. When we learn the importance of intellectual discipline, we can soon relate the value of that discipline to other tasks and from that point to the ultimate goal, which is the glory of God.

The classroom is for the child; the child is not for the classroom.

I have no problem with high standards or tight rules—but the rules are for the children; the children are not there to give the rules something to work upon.

Die Ethik des Elfenlandes: Nicht in die Niederungen praktischer Rücksichten hinabsteigen

Das Kapitel “Die Ethik des Elfenlandes” in Chestertons Werk “Orthodoxie” gehört zum Besten, was es zum Lesen gibt. So beginnt das Kapitel:

Wenn der Bürovorsteher seinem Laufburschen dessen idealistischen Überschwang verweist, dann tut er das gewöhnlich mit folgenden Worten: ‘Ja, ja, solange man jung ist, hat man diese Ideale und baut sich seine Luftschlösser; aber ist man erst im gesetzteren Alter, zerplatzen sie wie Seifenblasen, und man steigt herunter in die Niederungen praktischer Rücksichten und bequemt sich dazu, mit dem zu arbeiten, was man hat, und die Dinge so zu nehmen, wie sie sind.’ So jedenfalls unterwiesen mich in meiner Kindheit ehrwürfdige, menschenfreundliche alte Männer, die schon lange im Frieden unter der Erde ruhen. Mittlerweile aber bin ich ein erwachsener Mensch und habe herausgefunden, dass sie die Unwahrheit sagen. Passiert ist nämlich das genaue Gegenteil von dem, was sie vorausgesagt hatten. Sie behaupteten, ich würde meine Ideale verlieren und mich dem Pragmatismus ergeben. Meine Ideale habe ich indes ganz und gar nicht verloren; meine Grundüberzeugungen sind mir unverändert erhalten geblieben. Eingebüsst habe ich vielmehr meinen kindlichen Pragmatismus. (…) Nein, Visionen sind immer etwas Solides und Zuverlässiges. Visionen sind stets Tatsachen. Die Wirklichkeit ist es, dass deren Sein sich häufig als Schein entpuppt.

Es ist unglaublich, mit wievielen Menschen ich an der Arbeit täglich zu tun habe, die in die Niederungen praktischer Rücksichten hinabgestiegen sind. Schade!

Warum Chestertons “Orthodoxie” zu Pipers Lieblingsbüchern gehört

John Piper outet sich hier als begeisterter Leser von G. K. Chestertons “Orthodoxie” – nach eigener Aussage das einzige Buch der Bibel, das er mehr als zweimal gelesen hat. Die Gemeinsamkeiten?

  • We both marvel that we are swimming in the same boundless sea of wonders called the universe.
  • We both are amazed not by sharp noses or flat noses, but that humans have noses at all.
  • We both think it is just as likely that the reason the sun rises every morning is not because of some so-called “law,” but because God says, “Do it again.” And that he says it more like a delighted child than a dour chief.
  • We both believe logic and imagination are totally compatible and that neither will be useful without the other.
  • We both believe that the magic of the universe must have meaning, and meaning must have someone to mean it.
  • We both believe that the glories of this world are like goods rescued from some primordial ruin — a ruin whose evidences are everywhere.
  • And we both believe that paradox is woven into the nature of the universe, and that resisting it drives a person mad. “Poets don’t go mad; but chess-players do. Mathematicians go mad, and cashiers; but creative artists very seldom. . . . The poet only asks to get his head into the heavens. It is the logician who seeks to get the heavens into his head. And it is his head that splits.”

Und: Der Calvinismus, den Chesterton hasste, ist nicht derselbe, den Piper liebt.

Nach der Auferstehung: Sein engster Jüngerkreis bestand aus lauter Zweiflern

Jesus erschien nach seiner Auferstehung nicht der ganzen Welt, auch nicht dem römischen Statthalter Pilatus oder dem Hohen Rat, der ihn verurteilt hatte. Nein, er erschien seinem Jüngerkreis, um sie von der Tatsache seiner Auferstehung zu überzeugen! Das Paradoxe an der Situation war: Diejenigen, die am ehesten von seiner Auferstehung ausgehen konnten, zweifelten daran: Die Jünger hielten den Bericht der Frauen, die Jesus zuerst begegnet waren, für Frauengeschwätz (Luk 24,10+11). Thomas konnte nicht glauben, ehe er gesehen hatte (Joh 20,24-29). Und das Erstaunlichste: Noch zum Zeitpunkt, als Jesus in den Himmel auffuhr und seinen Jüngern den Befehl gab, seine Mission weiter zu führen, lesen wir:

Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, auf den Berg, wohin Jesus sie befohlen hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. (Matthäus 28,16+17)

Dieser Bericht ist umso erstaunlicher, als Jesus ihnen nicht nur mehrmals seinen Tod und seine Auferstehung angekündigt hatte, sondern ihnen nach seinem Tod erschienen war und ihnen nochmals einen detaillierten Bericht über den heilsgeschichtlichen Wendepunkt gegeben hatte (Apg 1,3).

Die Implausibilitäts-Struktur unserer Gesellschaft gegen das Christentum

Timothy Keller stellt in seinem Aufsatz “Deconstructing Defeater Beliefs – Leading the Secular to Christ” zunächst fest, dass gegen das Christentum eine starke Implausibilitäts-Struktur besteht:

Every culture hostile to Christianity hilds to a set of ‘common-sense’ consensus beliefs that automatically make Christianity seem implausible to people. These are what philosophers call ‘defeater beliefs’. A defeater belief is Belief-A that, if true, means Belief-B can’t be true.

Christianity in one culture for totally opposite reasons it is disbelieved in another. So for example, in the West (as we will explore below) it is widely assumed that Christianity can’t be true because of the cultural belief there can’t be just one ‘true’ religion. But in the Middle East, people have absolutely no problem with the idea that there is just one true religion. That doens’nt seem implausible at all. Rather there it is widely assumed that Christianity can’t be true because of the cultural belief that American culture, based on Christianity, is unjust and corrupt. …

When a culture develops a compbination of many, widely held defeater beliefs it becomes a cultural ‘ implausibility-structure’. In these societies, most people don’t feel they have to give Christianity a good hearing – they don’t feel that kind of energy is warranted. They know it just can’t be true. … In our western culture … the reigning implausibility-structure against Christianity is very strong.

Lebensstil ist Lebensziel

Im Austausch mit einem Freund kam mir ein Motto eines befreundeten Unternehmensberaters in den Sinn: Lebensstil ist Lebensstil.

  • Überblicke deinen Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresplan (und ihre effektive Umsetzung).
  • Entdecke deine gelebten Prioritäten und die Abweichungen von deinen Zielen.
  • Diskutiere Übereinstimmungen und Abweichungen mit einem Freund.
  • Gehe unter Gebet kleine Schritte zur Veränderung an. Zwei wichtige Leitfragen: Was ist die kleinstmögliche Veränderung? Vor was drücke ich mich?
  • Trage dir einen Termin in deine Agenda ein, um ehrlich die Umsetzung zu hinterfragen.

Schüler: Under-disciplined, overmedicated

In den letzten Tagen las ich einen Teil des Buches “The Case for Classical Christian Education” von Doug Wilson. Er gilt als Pionier der Classical Education-Bewegung. In den 80er-Jahren hatte er mit seinen eigenen Kindern mit dem Aufbau einer Privatschule begonnen. Jahre später kam ein eigenes College hinzu. Wilson hat heute 15 Enkel, die selber wieder in der Ausbildung stehen. Das Ziel war nicht in erster Linie akademische Brillanz, sondern die Umsetzung eines christus-zentrierten Lebensstils. Im eigenen Ort sind heute 30 % Privatschüler.

Wilson scheut sich nicht, Missstände beim Namen zu nennen:

Our civil disintegration in the schools is the clear result of two principal factors: Our children are under-disciplined and overmedicated.

Vorsicht, Bildschirm – auch wenn nicht alle Argumente hieb- und stichfest scheinen

Manfred Spitzer hat vor einigen Jahren mit seinem Buch “Vorsicht Bildschirm” für Furore gesorgt. Das “Institut für angewandte Kindermedienforschung” hat eine Rezension des Buches erstellt, das auf einige Schwachstellen des Buches hinweist. Aus dem Fazit:

Keiner wird Spitzer widersprechen, wenn er davon spricht, dass zu viel Zeit vor dem Bildschirm nicht gut sein kann – scheint irgendwie logisch. Jeder, egal ob Kind oder Erwachsener hat nur eine begrenzte Freizeit zur Verfügung, die es gilt ausgewogen zu gestalten. Deshalb kann man aber noch lange nicht sagen, dass Bildschirmmedien an sich dick, dumm und gewalttätig machen. Es hängt selbst nach dem Argumentationsmuster von Spitzer immer von der Nutzung der Geräte ab, sei es die Nutzungszeit (Dosis) oder der konsumierte Inhalt. Eine Kausalität zwischen Bildschirmmedien und Fettleibigkeit, Dummheit und Gewalt ist nicht herzustellen, auch wenn Spitzer durch seine Thesen und die Beweisliste an Studien anderes vermuten lässt.

Zum Thema “Mediennutzung” ein Leserkommentar von theoblog:

Ja, Kinder sollen lernen auch ohne Technik zu überleben. Sehe ich auch – aber im Hinblick auf „Überleben“ – wir sind nicht abhängig vom Strom und unser Leben ist nicht automatisch am Ende, wenn dies oder jenes nicht mehr funktioniert. Das ist punktuell eine sehr gute Übung. Habe ich gar nichts dagegen. Nur diese Übung zum Lebensprinzip zu machen (unter den momentanen Lebensumständen in Deutschland), das halte ich dann eher für die Ausübung eigener Ambitionen auf dem Rücken der Anderen. Es sei denn, man hätte eine direkte Legitimation aus der Schrift.

“Der fünfte Bub” zum Download auf Amazon

Das zweite E-Booklet mit einer Serie von Lernerlebnissen ist unter dem Titel “Der fünfte Bub” online gestellt. Zum ersten Booklet “Kinder-Reich” geht es hier.

Sie sind nicht perfekt formuliert. Entstanden sind die Tagebucheinträge im dichten Alltag, oft in einer Rohversion aufs Tonmemo des Handys gesprochen. Ich habe die Posts nach Kategorien

  • Die Wochen vor der Geburt
  • Die ersten Tage nach der Geburt
  • Fragen, die uns als Familie oft gestellt werden (Reaktionen der Brüder, Reaktionen des Umfelds, am Tisch, Engpässe, Home Education)

gegliedert.