Der Psychologe Viktor E. Frankl (1905 – 1997) schreibt mit Seitenblick auf die Behaviouristen:
Der Mensch wird unter Umständen wie ein Wesen hingestellt, das ein geschlossenes System ist, innerhalb dessen es nur Ursachen und Wirkungen gibt, und zwar in Form von bedingten und unbedingten Reflexen, conditioning processes und Reaktionen auf Reize.
Seine eigene Erfahrung aus dem Konzentrationslager (dargelegt im Longseller “Trotzdem Ja zum Leben sagen”) widerlegte dies:
In den Konzentrationslagern wurden die Menschen differenzierter. Die Schweine demaskierten sich. Und die Heiligen taten es ebenfalls. Der Hunger entlarvte sie.
Daraus schlussfolgerte er:
Die Freiheit des Menschen schliesst dessen Freiheit in sich ein, zu sich selbst Stellung zu nehmen.
Aus: Viktor E. Frankl. Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Piper 2008. S. 52-54.