Christen sollten diejenigen sein,
denen es am leichtesten fällt, global zu denken – im eigenen Interesse (‚damit ihr ein ruhiges und friedliches Leben führen könnt’, 1Tim 2,3), aber vielmehr, weil sie wissen dass alle Menschen und Völker von einem abstammen und ein gemeinsames Schicksal haben (Apg 17,26-27; Röm 5,14-21; 8,20-24).
Das ganze lässt sich auch anders auf den Einsatz für weltweite Verbesserungen der sozialen Bedinungen anwenden. Christen haben von Amts wegen immer die ganze Welt im Blick, nie nur ihre eigene Familie, ihr eigenes Volk oder ihren eigenen Staat. Sie glauben nämlich nicht an eine Stammesgottheit, sondern an den Schöpfer, der die ganze Welt und alle Völker erschaffen hat und alle erlösen will (1Mose 1,1; Joh 3,16; Mt 28,18-20; Offb 4,11; Offb 21,1). Sie gehören auch nicht zu einem Privatklub mit engstirnigen Anliegen, sondern zur internationalen Gemeinde Jesu, die an keine Sprache, kein Volk, keine Kultur, keine soziale Schicht, kein Alter und kein Geschlecht und nicht, was Menschen sonst trennt, gebunden ist (Röm 1,14; Eph 1,13-14; Offb 5,9-10; Offb 21,24-25).
Aus: Andreas Kusch und Thomas Schirrmacher (Hg.) Der Kampf gegen die weltweite Armut – Aufgabe der Evangelischen Allianz? VKW: Bonn 2009.