Die Bibel gibt keine erschöpfenden Antworten. Sie klärt jedoch den grossen Rahmen:
- Gott ist gut und heilig und will das Böse nicht (Ps 5,6-7; Joh 1,5). Infolge dieser Güte hat uns Gott die Gebote gegeben. Es sind Gebote zum Leben (Deut 6,25), die vor dem Bösen bewahren sollen.
- Auch wenn wir als Christen an einen souveränen Gott glauben, dürfen wir diese nicht gegen die Verantwortlichkeit des Menschen ausspielen (Apg 17,30).
- Das Problem des Bösen ist Preis für die Sünde. Unsere Auflehnung gegen Gott ist das Kernproblem. Nicht Gott muss sich rechtfertigen, sondern der Mensch.
- Gott nutzt das Übel oft für die Zurechtweisung. Gott verschont Menschen nicht vor Leid, wenn sie ihm vertrauen. Gott treibt durch Leid Menschen zur Busse und zur Reife.
- Es gibt keinen linearen Tun-Ergehen-Zusammenhang, der einfach auf Einzelschicksale übertragen werden kann (siehe Lk 13,2).
- Die christliche Antwort auf das Leid ist nicht fatalistisch. Für Christen gilt: Das Böse ist mit dem Guten zu überwinden (Röm 12,21).
- Die gnädige Herablassung Gottes ist die praktische Lösung für das Leid der Welt. Jesus weinte (Joh 11,33+38). In Jesus Christus nimmt Gott das Leiden der Welt auf sich (Hebr 2,10+18).
- Es ist ein eschatologischer Sieg über das Böse verheissen. Die Jünger bereiten ihrem Herrn den Weg, bis er als König kommt (1Kor 15,55; Offb 21,4). Das Leiden der jetzigen Zeit fällt nichts ins Gewicht (Röm 8,18). Dies darf nicht als Bagatellisierung gesehen werden, sondern als tröstlicher Horizont.
Aus einer Vorlesung über Apologetik mit Ron Kubsch.