Der Massenmensch

Allen Rufen der Freiheit zum Trotz: Der Massenmensch bildet sich mehr und mehr heraus – der Mensch, der sich nicht von anderen Menschen abhebt. Einige Beispiele aus der modernen Literatur:

  • Anderssein ist unanständig. (Ortega y Gasset)
  • Affektgesteuerter Menschentypus mit reduzierter Intellektualität (Freud)
  • Affektarm, apathisch und indifferent (Mitscherlich, Lorenz)
  • Aussengeleitet – Diktatur des ‚man’ (Riesman)
  • Das Opium Fernsehen verleitet den Menschen dazu, nur noch von Ersatzerlebnissen zu leben, statt selber zu leben.
  • Spezialistenmonomanie, die dem Menschen nur eine kleine Teilverantwortung belässt und ihm die Verantwortung fürs Ganze abnimmt
  • Suggestive Reklamepsychologie und Konsumzwang
  • Tauschgesellschaft – Mensch als Ersatzteil
  • Freizeitblödigkeit: die Vereinheitlichung  der sozialen und kulturellen Verhaltensformen (Schelsky)
  • Entmündigender Wohlfahrtsstaat, totale Bürokratie
  • Nivellierte Mittelstandsgesellschaft
  • Leistungsdruck mit Dauerspannung und Dauermobilmachtung, Erfolgszwang im Erfolgszeitalter
  • Abhängigkeit durch ungerechte Eigentumsanhäufung und –verteilung
  • Seelenlose Technokratie – verwaltete Welt
  • Eindimensional auf Produzieren und Konsumieren reduziert (Marcuse)
  • Durch genmanipulatorische Klonung verliert er seine Unverwechselbarkeit und Identität und wird zur Kopie.

Pöhlmann stellt dem im Hinblick auf die Ebenbildlichkeit Gottes entgegen:

Der Mensch ist und bleibt Mensch trotz der Gefahren, die ihm drohen. Er ist kein Auslaufmodell, kein Dünger der Weltgeschichte und kein Schnittabfall der Evolution.

Aus: Horst Georg Pöhlmann. Abriss der Dogmatik. Chr. Kaiser Gütersloher Verlagshaus: Gütersloh 20026.

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