In seiner Einführung zu dem von Calvin verfassten Genfer Katechismus (1545) schreibt Saxer:
Calvin legte zeitlebens grössten Wert auf einen guten Katechismus zur Unterrichtung der Jugend und sah darin eine unentbehrliche Grundlage der Kirche. Entsprechend sorgfältig waren denn auch seine Anordnungen für die Durchführung des Unterrichts in Genf. Die Genfer Kirchenordnung schrieb vor, dass allsonntäglich in den drei Kirchen der Stadt … um 12 Uhr mittags mit den Kindern Katechesen gehalten wurden. Die Eltern und Lehrer wurden streng verpflichtet, für den Besuch zu sorgen und sie dort hinzuführen. Viermal im Jahr fand am Sonntag vor den Abendmahlsfeiern eine öffentliche Befragung statt, bei der die Kinder eine Zusammenfassung des Katechismus zu beantworten resp. zu rezitieren hatten.
Aus: Calvin Studienausgabe. Band 2. Gestalt und Ordnung der Kirche. Neukirchener Verlag: Neukirchen-Vluyn 2010.
Etwas informeller gestalte ich die Lesung der Katechesen – mehrmals pro Jahr während zwei Wochen, vor und nach den Mahlzeiten. Denn ich halte viel von Auswendiglernen (das aber nie die aktive Reflektion ersetzen soll).