Jeder Mensch hat eine unvermeidbare Tendenz, etwas als absoluten Standard für Wahrheit zu betrachten – auch wenn er es nicht in religiösen Ausdrücken beschreiben kann. Der christliche Glaube nimmt Gott als Quelle der Wahrheit. Alles Wissen muss im Licht der Bibel geprüft werden, die Norm für Lehre und Leben ist.
Unser Glaube besteht aus drei Stücken. So lautet Antwort und Frage Nr. 2 des Heidelberger Katechismus (1563).
Wieviel Stücke sind dir nötig zu wissen, daß du in diesem Trost selig leben und sterben mögest?
Drei Stücke: erstlich, wie groß meine Sünde und Elend sei; zum anderen, wie ich von allen meinen Sünden und Elend erlöst werde; und zum dritten, wie ich Gott für solche Erlösung soll dankbar sein.
Otto Thelemann schreibt in seiner Handreichung zum Katechismus:
Die Anordnung des Heidelbergers ist die einfachste: 1. Sünde, 2. Erlösung, 3. Dankbarkeit.