Johann Amos Comenius (1592-1670), Theologe und berühmter Pädagoge, schreibt in seiner “Grossen Didaktik”:
Alles was wir in diesem Leben tun und leiden, zeigt, dass wir hier unser letztes Ziel nicht erreichen, sondern dass alles an uns und unser ganzes Selbst einem andern Ziel zustrebt. (2,5)
Daraus leitet sich das Menschenbild von Comenius ab, wie dies Klaus Schaller treffend beschreibt:
Der Mensch verfällt der Neigung, sich nur auf sich selbst zu stellen, sich nur auf sich selbst zu verlassen, sich selbst ‚zum Anfange’ zu machen, ‚d. i. dass er sich bei sich selber Verstand und Rat suchet, und bei allen Dingen seinem eigenen Dünkel folget’. Der Mensch dieser radikalen Selbst-Ständigkeit ist aber gerade nicht bei sich, er ist in der Fremde, im ‚elend’ (Ausland), … im Stande der Sünde, und es gilt, ihn wieder einzuwurzeln in der ‚dependence’, an seinem Wesensort in seiner Beziehung zu Gott. Das Subjektive des Menschen, das für sein Menschsein Fundamentale, ist hier ein Bezug…, nicht seine illusionäre Selbstmächtigkeit. (Aus: H.-E. Tenorth (Hrsg.). Klassiker der Pädagogik. Bd. 1. C. H. Beck: München 2003.)