Es besteht heute unter Christen ein tiefsitzender Unglaube an die Ewigkeit der zukünftigen Strafe. In vielen Fällen wird er nicht ausgesprochen, sondern eher geflüstert; und häufig nimmt er die Gestalt einer wohlwollenden Sehnsucht an, dass diese Lehre sich als falsch erweisen möge. Ich fürchte, dass am Grunde alles dessen eine Rebellion gegen die erhabene Souveränität Gottes liegt; eine Hoffnung, dass Sünde am Ende doch nicht so schlimm ist, wie sie immer meinten; eine Entschuldigung, oder zumindest die heimliche Sehnsucht nach einer Entschuldigung für Sünder, die vielmehr als Objekte des Mitleids gesehen werden und nicht mehr als Objekte des Zornes, welche die angemessene Bestrafung wirklich verdienen, die sie sich mutwillig zugezogen haben.
C. H. Spurgeon, zitiert in: Ian H. Murray. C. H. Spurgeon – wie ihn keiner kennt. RVB: Hamburg 1999.