“Wenn wir alt sind, geben wir Jesus die Hand und springen zusammen in den Himmel”. Ob der Tod von unserem Nachbarn Anstoss zum Nachdenken gab? Mache ich mir wie mein fünfjähriger Sohn Gedanken über die Zeit nach dem Tod? Pflegen wir in der Nachbarschaft Kontakte, in welchen wir über unseren Glauben sprechen können?
Letzten Sommer kehrten wir aus dem Urlaub zurück. In der zu unserem Haus angrenzenden Wohnreihe hatte ein betagter Herr Besuch. Merkwürdig, in den letzten fünf Jahren hatte er nie Gäste. Irgendetwas stimmt nicht, der Zigarrenrauch fehlt. Er pflegte jeweils auf seinem Gartensitzplatz zu stehen und so den Tag zu beginnen.
Im Sommer sei er manchmal verreist, während dieser Zeit hat seine Nachbarin ihm den Briefkasten geleert. Als dieser überquoll, wunderten sich seine Mitbewohner. Die Haustür wurde aufgebrochen. Im Badezimmer lag der zehn Tage alte Leichnam von Herrn D., begleitet von Verwesungsgeruch und Fliegen. Er war allein, ganz allein. Niemand war bei ihm, er konnte Jesus bei diesem Lebensübergang nicht die Hand geben. Habe ich als Nachbarin meine Verantwortung wahrgenommen und ihn auf Jesus hingewiesen?