Wir sind auf dem Rückweg Freibad nach Hause. Es ist acht Uhr abends. Vor uns geht eine Mutter; der Vater ist mit beiden Töchtern bereits mit dem Fahrrad vorausgegangen. Der Buggy ist gefüllt mit Taschen. Den Wagen stösst der jüngste Sprössling. Das heisst: Er fährt damit den Weg, den sich ein gut Zweijähriger abends um acht eben wählt. Wir kommen mit der Mutter ins Gespräch. Sie meint, es sei anstrengend mit ihm. “Er ist eigenwillig.” Mit bedeutungsvollem Seitenblick auf ihren Sohn weiht sie uns in ihren Alltag ein. “Und das mal fünf”, sinniert sie mit Blick auf unsere fünf Jungs. Sie nimmt ihn auf den Arm, was er nicht so toll findet. Er beginnt sie zu schlagen. Auch das scheint in Ordnung zu gehen (klar, unter der Kategorie “eher anstrengend”). Was braucht es noch, um den Sohn in den Wagen zu setzen und den Übergriffen des Sohnemannes ein ruhiges und bestimmtes Ende zu setzen? Eine Rumänin meinte einmal, dass wir Schweizer unseren Kindern viel zu viel Freiraum gewährten. Diese Rückmeldung hat uns damals sehr beschäftigt. Ich glaube, sie hatte Recht.