Papablog (42): Vor dem Standesamt

Eines Nachmittags brachen wir als Familie spontan auf, um im Stadthaus einem Pärchen zu ihrer Trauung gratulieren. Nach etwa 30 Minuten Aufenthalt in den schönen Hallen ging ich mit den Kleineren nach draussen. So hatte ich  Gelegenheit, die Aufmärsche der Paare und ihrer Entourage zu beobachten. Erste Beobachtung: Viele trauen sich im kleinsten Kreis, einzig begleitet von den beiden Trauzeugen. Zweite Beobachtung: Viele kugelrunde Bäuche, also Blitzheirat vor der Niederkunft. Dritte Beobachtung: Viele Frauen rauchten, wahrscheinlich mitunter aus Nervosität. Vierte Beobachtung: Die meisten gaben sich sichtlich (d. h. körpersprachlich ersichtlich) Mühe zu zeigen, dass die Trauung eine blosse Formalie für sie ist. Das gab mir zu denken. Wir tun etwas, weil man es aus wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Gründen tun muss. Die ursprüngliche Absicht des Erfinders ist uns abhanden gekommenl.