Manchmal frage ich meine Söhne, was sie in dieser und jener Situation zuerst machen würden. Mein Ältester antwortet mir: “Zuerst beten?” Genau hier steckt oft die Krux: Wir handeln aus eigenem Antrieb und Gutdünken. Ein eindrückliches biblisches Beispiel hierfür ist der König Jerobeam. Nach Gottes Plan wurde dem Enkel Davids, Rehabeam, ein grosser Teil des Reiches entrissen, und Jerobeam übergeben. Jerobeam wusste davon durch die Ankündigung eines Propheten.
Als er dann die Königsherrschaft übernommen hatte, gab es einen entscheidenden Moment. Er realisierte, dass der Gottesdienst in Jerusalem ausserhalb seiner Reichsgrenzen lag. Und in ihm stieg die Angst auf:
Jerobeam dachte in seinem Herzen: Das Königtum wird nun wieder an das Haus David fallen. Wenn dies Volk hinaufgeht, um Opfer darzubringen im Hause des HERRN zu Jerusalem, so wird sich das Herz dieses Volks wenden zu ihrem Herrn Rehabeam, dem König von Juda, und sie werden mich umbringen und wieder Rehabeam, dem König von Juda, zufallen. (1. Könige 12,26-28)
Und der König hielt einen Rat und machte zwei goldene Kälber und sprach zum Volk: Es ist zu viel für euch, dass ihr hinauf nach Jerusalem geht; siehe, da ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat. Und er stellte eins in Bethel auf und das andere tat er nach Dan. Und das geriet zur Sünde, denn das Volk ging hin vor das eine in Bethel und vor das andre in Dan. (V. 29-30)
Einst opferte Jerobeam auf dem Altar, den er gemacht hatte in Bethel, am fünfzehnten Tage im achten Monat, den er sich in seinem Herzen ausgedacht hatte, und machte den Israeliten ein Fest und stieg auf den Altar, um zu opfern… (V.31)
Wie gehe ich mit meinen Ängsten um? Gehe ich mit mir selbst zu Rate? Wenn ich manchmal nachts erwache und über Dinge nachdenke, steigt auch in mir Angst auf. Erst dann kommt mir in den Sinn, an wen ich mich zuerst wenden sollte.