Ich bedauere, ausserstande zu sein, der neugierigen Öffentlichkeit als die wahre Ursache meiner tragischen Veranlagung einen finsteren, brutalen Vater vorzuführen oder eine blasse, halbvergiftete Mutter, deren selbstmörderische Instinkte mich mit dem Fluch der Versuchungen des künstlerischen Temperamentes beladen haben. Es tut mir leid, dass sich in unserer Ahnenreihe nichts Rassigeres findet als ein entfernter, einigermaßen unbemittelter Onkel, und dass ich einer Pflicht nicht genügen kann, die mir als modernem Menschen eigentlich obläge: jeden zu verfluchen, der mich zu dem gemacht hat, was ich bin. Zwar weiß ich nicht genau, was ich nun eigentlich bin, aber es scheint mir ziemlich sicher, dass das meiste davon auf meine eigenen Kosten geht.
G. K. Chesterton. Autobiographie. verlag nova & vetera: Bonn 2002. (36-37)