Die “Professur für Spiritual Care am Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin” der Universität München beschäftigt sich mit der Integration der spirituellen Dimension in das Behandlungskonzept von Palliativpatienten und chronisch kranken Menschen. Unter den Zielen ist zu lesen:
Mit der Errichtung dieser Professur wird die WHO-Definition von Palliative Care, welche die „Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“ umfasst, erstmals akademisch abgebildet.
Dabei bleibt Spiritual Care nicht auf Palliative Care begrenzt. Nicht nur Palliativpatienten, sondern auch z. B. chronisch erkrankte Menschen erleben kritische Lebenssituationen, die Sinn- und spirituelle Fragen aufwerfen. Ebenso bleibt Spiritual Care nicht auf die Perspektive verschiedener religiöser Richtungen begrenzt. Vielmehr verlangt die individuelle Situation eines jeden kranken Menschen einen individuellen Blick, der seine Situation und seine Bedürfnisse grundlegend umfasst.
Deshalb und weil sich in den bisherigen Forschungen die Integration der spirituellen Dimension in das Behandlungskonzept als unverzichtbar erwiesen hat, richtet sich Spiritual Care nicht nur an Seelsorgende, sondern an alle Mitarbeitenden in den Gesundheitsberufen.
So wurde u. a. ein Leitfaden für ein halbstrukturiertes Interview einer “spirituellen Anamese” entwickelt. Es wird gefragt nach
- S pirituelle und Glaubens-Überzeugungen
- P latz und Einfluss, den diese Überzeugungen im Leben des Patienten einnehmen
- I ntegration in eine spirituelle, religiöse, kirchliche Gemeinschaft / Gruppe
- R olle des Arztes: Wie soll der Arzt mit spirituellen Erwartungen und Problemen des Patienten umgehen?