Grün
- Mein Zehnmonatiger weiss sich klar auszudrücken: Selbst mit 40 Grad Fieber meint er mit matter Stimme: „Abe“ (was so viel heisst wie „ich will runter“). Ein anderes Mal murmelt er im Halbschlaf, als er ins Bett gelegt wird: „Ne“ (nein).
- Ich komme nach Hause. Im Treppenhaus schleichen mir meine zwei Ältesten entgegen – mit der Holzkelle in der Hand. Mein Zweiter: „Ich hätte gar nicht mitgehen müssen; ich begleite meinen Bruder.“ Beide hatten Angst, alleine in den Keller zu gehen, trotz Bewaffnung.
- Oma meinte vor kurzem, dass mein Vater eine helle Freude an den Buben habe. Im Alltag gibt es viele Momente, in denen ich gerade entgegen gesetzt empfinde. Solche Worte tun zwischendurch gut.
- Meine Jungs blasen Ballone auf, die furzend durch unseren Eingangsraum schweben. Sie halten sich die Bäuche vor Lachen. Mein Vierter: „Komm, Papi, du musst auch lachen. Sonst ist es nicht lustig.“ Er wollte jemanden haben, der sich mit ihm freut.
- „Ich gehe alleine nach B. (wo wir Silvester verbracht haben).“ Das kündigt mir mein Vierter auf dem Wickeltisch an. Doch besinnt er sich: „Und du kommst mit, Papi, aber nur du alleine.
Rot
- Das Abendritual ist durchgeführt, die Buben im Bett, und ich freue mich auf den Schlaf. Doch da taucht einer nach dem anderen nochmals auf. Einer will noch ein paar Worte wechseln, der nächste gestreichelt werden. Oft bedarf es einer klaren Anweisung, bis die Jungs verschwinden.
- Nummer drei und vier dürfen bei meiner Schwester übernachten. Mein Blondschopf tauchte eine Stunde nach dem Gute-Nacht-Sagen immer wieder auf. Bis sie ihm sagte: „So, jetzt bleibst du im Bett.“ Und er fügte sich und schlief ein.
- Ich stehe unten an der Treppe in der Kirche. Nach einigen Anstrengungen ist es mir gelungen, die vier Buben einzusammeln und für den Aufbruch zu rüsten. Ich packe den Jüngsten im Wagen ein. Als ich mich umblicke, sind alle wieder verschwunden. Ich seufze – und warte. Und siehe da: Nach rund zwei Minuten sind alle wieder da.