Heute überlässt man das Denken sich selbst wie einen ungeniessbaren Fisch, den man ins Meer zurückwirft.

Einige  Ausschnitte aus dem genialen Einstiegskapitel “Ketzerei” (englischer Originaltitel “Heresy”, geschrieben 1905) von G. K. Chesterton:

Das Wort „Ketzerei“ hat nicht nur nicht mehr die Bedeutung, dass man sich auf dem Irrweg befindet; es heisst praktisch, dass man intelligent und mutig ist. …

Es gibt noch etwas unendlich Absurderes und Untauglicheres als den Brauch, einen anderen wegen seiner Grundsätze zu verbrennen: nämlich davon auszugehen, dass die Grundsätze des anderen überhaupt keine Rolle spielen. …

An irgendeinem harmlosen nachmittäglichen Teetisch kann man ohne weiteres jemanden den Satz hören sagen: „Das Leben lohnt das Leben nicht.“ Wir nehmen das zur Kenntnis wie eine Äusserung über das Wetter; niemand hält es für möglich, dass die Feststellung für den Betreffenden selbst oder für die Welt ernsthafte Folgen haben kann. Würde indes diese Äusserung geglaubt, die Welt stünde auf den Kopf. Mörder würden ausgezeichnet, weil sie Menschen vom Leben erlösten; Feuerwehrleute würden an den Pranger gestellt, weil sie Menschen vor dem Tod bewahrten…

Heute hält man die ganze Wahrheit für so unwichtig, dass alles, was dazu gesagt wird, gleichgültig ist. Damals liess man dem Denken freien Lauf wie man einen edlen Jagdhund von der Leine lässt; heute überlässt man das Denken sich selbst wie einen ungeniessbaren Fisch, den man ins Meer zurückwirft. …

Unserer Meinung nach ist die Frage nicht, ob das Weltbild Einfluss auf den Gang der Ereignisse hat, sondern ob auf die lange Sicht ausser dem Weltbild irgendetwas sonst den Weltlauf beeinflusst.