„Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten.“ Welche verheerende Wirkung können Worte haben! Als Jesus vor den religiösen Instanzen seiner Tage angeklagt wurde, zogen seine Widersacher falsche Zeugen bei, um ihn zu verleumden. Aufgrund des falschen Zeugnisses wurde er verurteilt. Doch es geht viel subtiler: Wir sprechen vor Dritten über abwesende Personen und verändern Vorfälle und Zusammenhänge nach unserem Gutdünken, stellen Aussagen in einem anderen Licht dar. Weshalb geschieht das? Wir wollen selber in einem besseren Licht dastehen. Oder es geht schlicht darum, anderen zu schaden, indem wir sie in ein schiefes Licht rücken. Eine ganz neue Dimension des neunten Gebots hat die Facebook-Generation erreicht: Es besteht die Möglichkeit, jemanden öffentlich an den Pranger zu stellen und ihn zu verunglimpfen. Unwahres und Entstelltes ist schnell geschrieben, publiziert und richtet Schaden an.