Es gibt in der Bibel eine Reihe von Wahrheiten, die sich zu widersprechen scheinen:
Prädestination und Verantwortung, Gericht und Begnadigung, Liebe und Zorn Gottes, Lehre und Leben, die Taufe als Handeln Gottes und des Menschen, Glaube und Wissen, Gesetz und Gnade, die Notwendigkeit von Amt und allgemeinem Priestertum oder die Unterschiedlichkeit und Zusammengehörigkeit von Mann und Frau werden uns in der Bibel jeweils mit zwei oder mehr Seiten vorgestellt, die unlösbar zusammengehören und doch nur nacheinander zu denken sind.
Thomas Schirrmacher hat einen hilfreichen Aufsatz „Die Entdeckung der Komplementarität, ihre Übertragung auf die Theologie und ihre Bedeutung für das biblische Denken“ geschrieben.
Komplementäres Denken bedeutet …, dass man zwei, drei oder mehrere Seiten eines Phänomens nur nacheinander untersuchen und beschreiben kann, obwohl man weiß, dass die einzelnen Ergebnisse und Aussagen gleichzeitig wahr sind und man ein exaktes Ergebnis nur hat, wenn man beide oder alle beteiligten Seiten ins richtige Verhältnis setzt.
Hier geht es zu einigen Posts zu dem wichtigen, nach- und nebeneinander zu bedenkenden Thema: Gottes Souveränität und der Verantwortung des Menschen.
- Die biblische Lehre von der Vorherbestimmung und Verantwortung – mit Verweis auf das umfassende Zeugnis der Bibel.
- Optimistisch in Bezug auf Gott, kompromisslos pessimistisch in Bezug auf den Menschen
- Macht die Lehre der Vorherbestimmung engstirnig und freudlos?
- Die Lehre der Prädestination – ein Alibi für Passivität?
- Warum das Bewusstsein von Gottes Souveränität und meine Bereitschaft, das Äusserste zu geben, zusammenhängen