Momente im roten und im grünen Bereich: Serie Woche 10

Essenszeit als Rote Zone

  • Wir sitzen am Mittagstisch. Es kann nicht schnell genug gehen. Die Jungs drängen auf Nachschub. Ich gebe mir Mühe, allen Wünschen in Ruhe nachzukommen. Mein Dritter versucht’s mit einem Extra-Argument: „Papi, ich will dich nicht drängen.“
  • Während dem Essen gibt es Gefechte aus den Gewehren (= Finger). Ich muss gehörig aufpassen, dass die Rivalitäten sich nicht innert Sekunden verschärfen.
  • Mein Dritter: „Papi, lies uns aus der kleinen Bibel vor.“ Freudig nehme ich den Vorschlag auf. Ich muss mich durchsetzen – gegen drei bis vier andere, die etwas erzählen möchten. Da gilt es: Sich durchsetzen und sich kurz halten.
  • Das Klatschen gehört auch zu den Ritualen, um sich Gehör zu verschaffen. Meistens geschieht es just in dem Moment, als (endlich) alles ruhig ist.
  • Am Schluss brüllt die Bande: „Danke, Mami, für das feine Essen.“ Es kommt von Herzen, und wir halten uns die Ohren zu.

Grün und drollig

  • Meine Frau zu meinem Vierten: „Ich lasse dich nicht alleine nach draussen. Ich möchte sehen, was du machst.“ Er: „Jetzt sitze ich am Boden.“ Einige Momente später: „Jetzt stehe ich.“
  • Meine Frau tritt auf den Balkon und ruft meinem Vierten, der mit Jauchzen das erste Mal an den Sandkasten durfte. Als er sie sieht, ruft er: „Nein, ich will noch länger bleiben.“ Sie wirft ihm den Zvieri zu. Er strahlt. Was für eine (positive) Überraschung!
  • Der Winter neigt sich dem Ende zu – Zeit für das letzte Fondue. Wir sind am Zubereiten, als mein Vierter ruft: „M. einladen!“ Stimmt, meine Schwester gehört jeweils zur fröhlichen Ruhe mit dazu. Ich stelle die Pfanne auf den Tisch und denke: Wir müssen nicht heizen, der Inhalt ist schnell genug weg…
  • Mein Zweiter bekommt einen Franken, um einen Znüni für sich zu kaufen. Er kommt mit einem ganzem Paket Farmer zurück. Er hatte den Zuschuss mit eigenem Geld ergänzt. Typisch für ihn! Mein Dritter kommt aufgeregt mit dem Portemonnaie zu mir. Er will unbedingt nachziehen.
  • Mein Jüngster robbt nicht mehr, er kriecht. Alle anderen wollen auch zeigen, dass sie kriechen können. Mein Dritter kriecht gar in der „Grätsche“. Am Schluss wollten sie alle Mami umarmen.
  • Nach dem Schwimmunterricht kommt mein Zweiter mit ernster Miene auf mich zu: „Ich will wirklich schwimmen lernen.“ Man merkt’s. Doch wehe, er will etwas wirklich NICHT…