Darf man einen Achtjährigen an eine zweistündige Vereinsversammlung mitnehmen?

Ich meine: Man darf. Und: Wir unterschätzen unsere Kinder. Meine beiden Ältesten sassen die beiden Stunden nicht nur brav ab, sondern sie gingen inhaltlich (zumindest phasenweise) mit. Etwas zappeln zwischendurch? Das ist doch normal, welcher Erwachsener hängt nicht ab und zu ab?

Es gab für mich mehrere Momente des Staunens: Beim Punkt 7 “Statutenänderung” stiess mich mein Junior an und meinte aufgeregt: “Das ist so spannend.” Das lag einerseits am Vortragenden (ein Vorbild für meines Jungs), andererseits an der Sache. Ich fragte meinen Zweiten hinterher, was ihn interessiert habe. Er antwortete: “Alles.” (Das heisst bei ihm: Es hat ihm grundsätzlich gefallen.) Ich fragte nach: “Und was besonders?” Er antwortete: “Als sie über die Games sprach.” (Die Leiterin der Kinderarbeit sprach über Regeln bezüglich Gamen in der Kirche.) Ich bohrte nochmals nach. Er: “Sie meinte, dass es auch gute Games gibt.”

A propos Computerspiele: Die bisher wichtigste Erkenntnis dazu habe ich in diesem Post festgehalten: Reale Erlebnisse sollen die Ersatzerlebnisse vor dem Bildschirm ablösen. Das bedeutet für uns Väter: Raus aus der Komfortzone. Oder wie jemand es ausgedrückt hat: “Bewege deinen Hintern und schalte den Fernseher ab.”