In einem Vortrag vor Homeschoolern zog ich letzthin die Parallele zwischen Nehemias Leben und der täglichen Arbeit in unseren Familien:
Mir kommt immer wieder Nehemia in den Sinn. Durch den erschütternden Bericht aus seiner Heimat verliess der hohe Beamte am persischen Hof seine Stellung und kehrte in seine Heimat zurück, um die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen. Ein mühsames Unterfangen, das ihn Tag und Nacht arbeiten liess. Zeitweise konnte er nachts nicht einmal seine Kleider ablegen. Ich sehe unseren Auftrag ähnlich: Mitten unter der Apathie der Christen in unserem Land verrichten wir Tag für Tag Schwerarbeit. Wir müssen Bildung neu denken und sie wieder ihrer Bestimmung zuführen. Es gibt keinen Quadratzentimeter unseres Lebens, über dem Jesus Christus nicht Herr wäre. Den Glauben „nur“ in einen privaten Raum zu verbannen, wäre uns zu wenig.
Darüber dürfen wir aber wie Nehemia die innere Front nicht vergessen. Zu aller Arbeit, die Nehemia mit der Waffe in der Hand verrichtete, gesellten sich innere Probleme. Das ist nachzulesen in Nehemia 5. Da gab es Intrigen und finanzielle Unregelmässigkeiten. Das gleiche spielt sich in unseren Familien ab: Wir sind eine Gemeinschaft von begnadigten Sündern. Wir haben Anteil an Gottes neuer Schöpfung, und gleichzeitig bleibt die Sünde in uns. Es geht uns nicht anders wie Paulus, der den Kampf um die „in mir wohnende Sünde“ täglich spürte.