Beat Tanner, Paar- und Familientherapeut, hat Radio Lifechannel ein Interview zu “Ferien und Regeln” gegeben.
Tanner schreibt zudem:
- Es braucht klare Abmachungen und Regeln. Lockern der Regeln macht keinen Sinn. Die Regeln müssen der Situation angepasst und Erwartungen klar kommuniziert werden.
- Wir Eltern sollen uns überlegen, wie gut wir unser Kind kennen. Was braucht unser Kind, um verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen? Bei welchen Situationen ist es in der Lage selber zu entscheiden und bei welchen nicht? Soll ich mit ihm darüber sprechen, wie es mit Versuchungen umgehen soll? Zum Beispiel dem Ruf heimzukommen und den Eltern Folge zu leisten, auch wenn es schön wäre, noch ein bisschen auf dem Spielplatz mit anderen Kindern zu spielen. In welchen Situation braucht es elterliche Unterstützung? Weiss mein Teenager, wie er reagieren kann, wenn ihm Drogen, Alkohol oder Sex angeboten wird?
- Bei älteren Kindern und Jugendlichen sollen Eltern ihren Teenager fragen, wie er sich den „Ausgang“ vorgestellt. Gerade Teenager haben oft ein gutes Gespür, was richtig oder falsch ist. So können wir unsere Teenager loben oder sie allenfalls darauf hinweisen, dass ihre Vorstellungen nicht mit derjenigen der Eltern übereinstimmen und sie einen für uns akzeptablen Vorschlag machen sollen. So sind sie in die Verantwortung genommen, und gleichzeitig respektieren wir sie.
- Kinder im Vorschulalter profitieren am meisten von den Ferien, wenn die Struktur in den Ferien im Grundsatz die gleiche ist wie während der normalen Schul- bzw. Arbeitszeit.
- Wir Eltern sollen uns auch darüber nachdenken, welche Regeln wir für uns selber aufstellen bzw. welche Erwartungen wir an die Ferien haben.