Ich habe mir vorgenommen, 2500 anspruchsvolle Seiten (Herman Bavinck, Reformed Dogmatics) in 100 Tagen zu bewältigen. Nach knapp 60 Tagen ein Zwischenbericht:
- Sich mit dem Autoren vertraut machen: Es hatte sich bewährt, vor dem offiziellen Abschnitt schon mal zu schmökern und einige Abschnitte ganz oder quer zu lesen.
- Der Anfang war happig. Meine innere Bewertung war ähnlich wie damals, als ich mit dem Erlernen von Griechisch und Hebräisch begann. Eine Stimme wisperte mir dazu: Das schaffst du nicht, hör auf damit. Willst du dich fertig machen?
- Mit der Zeit bildeten sich “Inseln”. Ich merkte, dass es immer wiederkehrende Themen gibt (wie zum Beispiel Einheit und Vielfalt, Natur und Gnade). Mein Gehirn begann gleich einer Spinne mit dem Bauen eines Netzes.
- Ein System zum Anstreichen unterstützt beim “Erobern” von neuem Terrain: B für Begriff, G für Grundsatz, T für These, Z für Zitat, i für Information, Koffersymbol für ein Modell.
- Ich begann die Themen zu ordnen. Das heisst, ich legte mir zu 12 Grundthemen einen Themenspeicher an. Dass ich in einer gedruckten Ausgabe und in einer Online-Version besitze, erleichterte mir das Lesen und das Bearbeiten.
- Langsam steigerte ich die Lesegeschwindigkeit. Es ist schade, sich beim Lesen von solch guter Literatur unter Druck zu setzen. Das heisst: Einzelne Seiten werden zwei- oder dreimal gelesen. Einige Abschnitte habe ich an Orten mit schöner Aussicht genossen. Die Bücher begleiten mich überall hin, das heisst sie tragen Spuren. Mein Jüngster hat sich auf mehreren Seiten mit Kugelschreiber verewigt.
- Goldnuggets müssen gesammelt werden. Bei gewissen Aussagen erlebte ich Betroffenheit, andere bewirkten ein Aha-Erlebnis. Diesen Stellen schenke ich besondere Beachtung, das heisst ich kehre immer wieder zu ihnen zurück. Einige davon erscheinen dann auch im Blog.