Schlüsselerlebnisse mit Kindern (40): Täler des Lernens mit den Kindern durchqueren

Es macht einfach keinen Spass, jeden Tag zu lernen. Widerwillig nur hört er der Geschichte zu, die Mathe mag er sowieso nicht, die Vokabeln übt er nun schon die dritte Woche, statt einem kleinen Aufsatz tröpfelt gerade ein Satz aufs Papier. Solche Tage und Wochen gibt es, wer kennt sie nicht? Uns Erwachsenen geht es nicht anders, wenn wir ehrlich sind. Wie gehe ich als Vater damit um? Hier sind einige Überlegungen:

  • Der innere Dialog: Als leistungsorientierter, zum Ehrgeiz neigender Vater stelle ich mir die Frage: Wann ist gut genug? Drücke ich zu stark? Fordere ich zu viel? Damit verbunden ist die Frage: Was hat die Situation mit mir selbst zu tun? Dann spule ich den Film zurück: Hat es schon ähnliche Momente beim Kind gegeben? Wie kündigten sie sich an? Wann hörten sie wieder auf?
  • Der Dialog mit Gott: Diese Fragen bringe ich im Gebet vor Gott. Ich bitte ihn darum, dass er meine Selbstwahrnehmung verändert, mir gute Impulse von anderen gibt und mir den Zugang zum Herzen des Kindes ermöglicht.
  • Der Dialog mit meiner Frau: Wie siehst du die Situation? Was waren Schlüsselmomente? Wie siehst du meine Rolle? Was würdest du mir von mir wünschen?
  • Der Dialog mit dem Kind: Ich suche nach einem guten Moment, in dem ich mit dem Kind reden kann. Ich frage mich tastend vor: Weshalb hast du dies und das gesagt? Was bereitet dir Mühe? Wann hat es angefangen? Was nimmt dir die Freude? Mit wem hat das zu tun?

Täler des Lernens gehören zum Leben – weil wir Menschen, Eltern wie Kinder, in unserer Kapazität begrenzt und zudem sündig sind. Als Vater freue ich mich mit dem Kind auf Bergspitzen, und ich gehe mit ihm durch die Täler des Lernens.