Ich habe früher über das Buch “Eine Kindheit in Zürich” geschrieben. Nachdem das Buch fertig gelesen war, fragte meine Frau die Buben nach ihren Rückmeldungen. Jeder schrieb einen Brief an die (noch lebende) Autorin und fertigte eine Zeichnung an. Diese Post geht, zusammen mit einem erläuternden Brief meiner Frau, direkt an die Autorin. Das schöne bei den Kindern ist: Sie schreiben nicht nur höflich-flanierende Worte, sondern nehmen auch zu dem Stellung, was sie gestört hat.
Solche Aktionen bereiten nicht nur der Empfängerin Freude, sondern sie zeigen den Kindern in einem “medialen” Zeitalter auf, dass Beziehungen “real” und nicht nur “virtuell” gelebt werden können. Das wichtigste ist nicht eine tolle Story oder ein Game, das einen “Kick” gibt, sondern der Einblick in das Leben eines realen Gegenübers. Die Autorin hat in einer anderen Zeit gelebt und sich in schwierigen Verhältnissen (geschiedene Eltern, tyrannische Grossmutter) durchgeschlagen und ihren Weg gefunden. Ich wünsche mir möglichst viele solcher realer Erlebnisse für unsere Kinder.