Hier (in der Versuchung Evas durch die Schlange) haben wir zwei gegensätzliche Aussagen. Eine ist richtig. Eine ist falsch. … die Wahl ist hier der Entschluss, daran zu glauben, dass die eine Aussage wahr, die andere falsch ist. Es geht darum, ob man Gott oder dem Teufel glaubt. Das ist keine mystische Sorte Glauben von der Art, wie man an ein Märchen glaubt, sondern eine notwendige Überzeugung, ein Vertrauen, ein Daranglauben, dass der eine oder eben der andere die Wahrheit sagt, woraus dann das Handeln gemäss diesem Glauben, diesem Vertrauen, dieser Überzeugung folgt. Wenn Eva und Adam geglaubt hätten, dass Gott die Wahrheit sagt, und sich entschlossen hätten, danach zu handeln, würde keiner von ihnen die Früchte jenes Baums gegessen haben. … Ihr Entschluss zu essen gründet sich auf ihren Glauben, Satan habe die Wahrheit gesprochen, als er ihnen sagte, sie würden entgegen der Aussage Gottes nicht sterben, sondern Erkenntnis und Weisheit erwerben. Sie essen im Glauben, aber im Glauben an die falsche Person. …. Hätten sie Gott geglaubt, so hätten sie nicht auf Satans Lüge gebaut. Und noch etwas: Wenn ihnen kleinliche Zweifel aufgestiegen wären, hätten sie sagen können: ‘Heute abend (sic), wenn wir in der Abendkühle spazierengehen (sic) und mit Gott sprechen, werden wir ihn fragen, und er wird uns erklären, wer du bist und warum du so etwas ganz und gar anderes zu uns gesagt hast.’
Edith Schaeffer. Der Erste und der Letzte. Onken/Haus der Bibel: Wuppertal/Zürich 1977. S. 24-25.