“Ohne Netz und Internet arbeitet man wieder konzentriert. Die Sehnsucht nach solchen Zonen wächst.” So lautet der Untertitel eines Zeit-Artikels.
Es ist schwierig geworden, ohne die Ablenkung vom Netz zu arbeiten.
»Einfach nicht ins Internet gehen, den Browser nicht öffnen, das kann ich nicht«, gesteht der 33-Jährige. »Wenn ich Netzzugang habe, recherchiere ich immer noch mal schnell etwas nach. Jede kleine Konzentrationsschwäche nutze ich, um mich im Netz abzulenken.«
Das Bedürfnis nach Ruhe beim Arbeiten bestand schon früher.
»Auch vor dem Internet gab es Phasen, in denen Menschen sich abgelenkt fühlten und ungestört arbeiten wollten«, ruft er in Erinnerung. Doch statt sich am Server sperren zu lassen, hing dann ein »Bitte nicht stören«-Schild an der Bürotür. Oder man richtete feste Sprechstunden ein, die der Kommunikation dienten, während andere Phasen dem konzentrierten Arbeiten gewidmet waren.
Wie für alles gibt es Computer-Tools, die unterstützen sollen.
»Virtuelle Sprechstunden« und »stoppende Türschilder« gibt es heute auch für Computer: Die Software MacFreedom schneidet beispielsweise den Rechner je nach individueller Eingabe bis zu acht Stunden vom Internet ab, nur bei einem Neustart des Computers ist die Leitung wieder frei. Das Programm Rescue Time protokolliert genau, wie viel Zeit im Internet, im E-Mail-Programm oder in anderen Anwendungen verbracht wurde und ob dieses Verhalten mit den selbst eingegebenen Zielen korreliert. Anti-Social lässt die Internetverbindung offen, sperrt aber alle ausgewählten Netzwerke wie Twitter oder Facebook. So helfen Computer-Tools, die individuelle Konzentration zu fördern.
Es gilt abzuwägen, wann der elektronische und wann der persönliche Kontakt vorzuziehen ist. Letzteres gilt vor allem bei Konflikten.
Wann immer Vertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl durch substanzielle Differenzen belastet werden, sollte man sich von Angesicht zu Angesicht treffen.