Der Zustand einer Gesellschaft misst sich (unter anderem) daran, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. Ich erinnere an die Manhattan-Erklärung:
Ein wahrhaft prophetisches christliches Zeugnis wird unermüdlich die Mächtigen dieser Welt aufrufen, die vornehmste Regierungsverantwortung wahrzunehmen: die Schwachen und Verletzlichen vor gewaltsamen Angriff zu schützen, und zwar ohne Parteinahme, Begünstigung oder Diskriminierung. Die Heilige Schrift macht es zur Pflicht, die Schutzlosen zu beschützen, den Sprachlosen ein Sprachrohr zu sein. Deshalb stehen wir ein und sprechen für die Ungeborenen, die Behinderten und die Pflegebedürftigen. Was im Lichte der Bibel und der Vernunft klar ist, müssen wir klar machen. Wir müssen bereit sein, das Leben unserer Geschwister in jeder Lage und in jeder Entwicklungsstufe zu verteidigen, egal, was es uns und unseren Einrichtungen kostet.
Kürzlich wurden die Zahlen der Abtreibungen 2012 in der Schweiz publiziert. Hier geht es zur Auswertung des Bundesamts für Statistik.
Ich habe mich gefragt, ob in einigen Jahren die Statistiken über Euthanasie (aktive Sterbehilfe) ebenfalls national aufgeschaltet sein werden. Zudem plagt mich der Gedanke, wie es den knapp 11’000 Frauen wirklich geht. Gerade da sehe ich eine Schwierigkeit: Wenn ein Unrecht gesellschaftlich nicht (mehr) als Unrecht gesehen wird, dann wird es schwierig, sie als Not überhaupt zu adressieren. Es bestätigt sich einmal mehr der Grundsatz, dass die Abschaffung von alten Tabus neue hervorbringt.