Der neuseeländische Bildungsforscher ist zunehmend in der Pädagogen Munde. Sein Werk “Visible Learning” präsentiert die Ergebnisse aus 800 Metastudien über die Erfolgsfaktoren des Lernens. Entscheidend sei das, was zwischen Lehrenden und Lernenden geschehe.
Der Spiegel fragt Hattie im Interview, was einen guten Lehrer ausmache.
Dass er sich seiner eigenen Wirkung bewusst ist und sich fortlaufend überprüft. Dass er Stoff mit Leidenschaft vermittelt. Dass er sich dafür zuständig fühlt, dass alle Kinder in seiner Klasse etwas lernen, nicht nur einige wenige. Dass er eine Geisteshaltung mit ins Klassenzimmer bringt, die zum Lernen ermutigt und Fehler zulässt. Dass er anspruchsvolle Ziele vorgibt. Dafür werden Lehrer bezahlt.
Was bedeutet das wiederum für die Arbeit des Lehrenden? Ein Leitartikel des hessischen Lehrerblatts fasst zusammen:
Angesichts der besonderen Wirksamkeit personaler und unterrichtsbezogener Einflussgrößen empfiehlt der neuseeländische Forscher zwei Grundhaltungen, die er als entscheidend für den Unterrichtserfolg ansieht. Die erste lautet, die Unterrichtsgestaltung mit den Augen der Lernenden zu sehen: „If the teacher’s lens can be changed to seeing learning through the eyes of students, this would be an excellent beginning.“ Als Zweites verweist er auf den zentralen Stellenwert der evaluativen Ausrichtung beim Lehren und Lernen: Wo stehen die einzelnen Lernenden? Was könnte der nächste Lernschritt sein? Durch solche Fragen richtet sich alle Aufmerksamkeit auf Informationen, die den Lernstand, Lernperspektiven, Lernprozesse und Lernerfolge der Schülerinnen und Schüler „sichtbar“ machen.
Das Buch gibt es in deutscher Übersetzung. Der Standard hat die Ergebnisse zusammengefasst. Hier sind die 138 untersuchten Faktoren aufgelistet.