Silvia Blocher, Gattin von Christoph Blocher, im Interview mit der BAZ. Erfrischend und ehrlich!
Christoph Blocher ist eine klassische Leitfigur. Kam es nie zum Aufstand innerhalb der Familie?
Unsere Kinder haben pubertiert, zum Teil sogar recht heftig. Dabei rebellierten sie gegen uns Eltern und vor allem gegen mich. Sie waren sehr kritisch – fast bis zur Lieblosigkeit. …Für Ihre Familie haben Sie Ihren Beruf als – offenbar sehr beliebte – Primarlehrerin aufgegeben. Haben Sie diesen Schritt nie bereut?
Für mich war von Anfang an klar, dass ich Kinder haben wollte und sie selber erziehen wollte. Aber das war zu jener Zeit auch das Normale. Zudem habe ich von meinem Mathematikstudium zur Primarlehrerin gewechselt, weil ich während Stellvertretungen gemerkt habe, dass ich die Arbeit mit Kindern sehr mag. …Haben Sie denn kein Problem damit, dass bestens ausgebildete Frauen nur noch zu Hause am Herd stehen und ihr Know-how nicht in Wert setzen?
Nein, ich finde es sehr wichtig, dass Mütter gut ausgebildet sind, weil sie es nämlich weitergeben. Ich jedenfalls nehme für mich in Anspruch, dass ich mein Wissen und mein Können an unsere Kinder weitergegeben habe. Interessant ist jetzt, wo die Kinder erwachsen sind, was geblieben ist. Ein Beispiel: Ich besuche fanatisch gerne Kirchen und Baudenkmäler, wenn wir eine Reise machen. Die Kinder haben jeweils gespottet – und gehen heute ebenfalls jede Kirche anschauen.