Ein ständiges Spannungsfeld bei der Lernbegleitung ist die Frage: Wann gehe ich dazwischen? Wann lasse ich laufen? Eine meiner Grundsätze seit Beginn unseres Unterrichts lautet: Am Anfang jedes Lerntages steht eine bestimmte Anzahl Aufgabenstellungen in Mathematik auf dem Programm. Mein Junior macht sich mit Hingabe an das Lösen der Rechnungen. Nach etwa 20 Minuten sehe ich mir die ersten Resultate an und gebe ein, zwei Hinweise. Weitere 20 Minuten vergehen. Mein Sohn ist noch immer am Lösen. Ich rechne mir die Geschwindigkeit aus und denke mir, dass es eigentlich schneller gehen müsste. Ich behalte diese Berechnung jedoch für mich und lasse ihn die Aufgaben beenden, um seinen Eifer nicht zu stoppen. Die Korrektur und das Verbessern der Fehler werden auf den nächsten Tag terminiert, ebenso die Fehleranalyse. Gerade das hartnäckige Dranbleiben bleibt für uns beide eine Herausforderung. Wir lassen die “Fünfe” (buchstäblich) nicht einfach grade sein, sondern arbeiten (trotz Fleiss) an der Verbesserung der Herangehensweise.