Verhalten ist sichtbar – Motive sind es nicht. „Ein Kollege kann nett erscheinen, während er Sie die ganze Zeit dazu benutzt, die gesellschaftliche Leiter hinaufzuklettern. Eine Freundin kann mitunter gleichgültig wirken, wenn Sie ihr eine schmerzliche Erfahrung mitteilen, doch in Wirklichkeit hat sie schreckliche Angst, Sie durch falsche Worte zu verletzen. Ein erfolgreicher Sportler mag mächtig angeben und sich mit seinen Erfolgen brüsten auf dem Campus, während sich hinter seinem forschen Auftreten eigentlich nur die Bemühung verbirgt, die Ansichten seines Vaters auszuleben, nach denen man keine Schwäche zeigen darf.“
Wie lautet die Diagnose für das Problem? Die meisten Motive wie Vergnügen, Autonomie, Intimität, Bedeutung, Respekt oder Kontrolle sind nicht von sich aus schlecht. Das Problem ist, dass wir sie zu sehr wollen. „Das Schlüsselwort ist hier das Herz. Im Wort Gottes ist das Herz der Sitz aller menschlichen Motivationen.“ (7) Es gibt eine Frage, die das Herz dauernd bewegt: „Wem willst du folgen, vertrauen und wen ehren?“ (10)
Zu welcher Denkweise führt der Glaube? „Wenn unser Herz von Gott selber verändert wird, dann werden die selbstsüchtigen und antigöttlichen Motive nicht einfach ausradiert, aber sie werden allmählich von dem Verlangen ersetzt, Gott zu lieben und für ihn zu leben.“ (7)
Was bedeutet dies für das Handeln? Es geht nicht darum, eine Anleitung zu befolgen, sondern den dreieinen Gott besser kennenzulernen. „Es ist wichtiger Gott zu kennen, als unsere Motive.“ (24) Auf diesem Hintergrund können wir die Götzen unseres Herzens zu entlarven beginnen. Mögliche Fragen dazu: Wen liebe ich? Wem vertraue ich? Wen bete ich an? Wem diene ich? Wem gehorche ich? Zu wessen Ehre lebe ich? Wo ist mein Schatz? Wem gehöre ich?
Empfehlung: Der Gedanke an „Motive“ ist durch Sigmund Freud in Verruf gekommen. Heute dreht sich alles um optimiertes Verhalten. Es ist Zeit, im Licht von Gottes Grösse unsere eigenen Motive zu erkennen.